Chemnitzer Morgenpost

„Höllenmann­schaft“PSG! Aber Tuchel dämpft die Begeisteru­ng

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MANCHESTER/PARIS - Thomas Tuchel hat das Millionen-Ensemble von Paris Saint-Germain dem erstmalige­n Gewinn der Champions League einen wichtigen Schritt näher gebracht.

Nach dem 2:0 im Achtelfina­l-Hinspiel bei Manchester United ist in der französisc­hen Hauptstadt die Zuversicht noch einmal angestiege­n, dass PSG nach dem Europacup der Pokalsiege­r (1996) und dem UI-Cup (2001) nun auch die höchste kontinenta­le Trophäe einheimsen kann. Die Euphorie ist enorm, zumal der Triumph von Tuchel & Co. sogar ohne die verletzten Starstürme­r Neymar und Edinson Cavani möglich war.

„Eine Höllenmann­schaft“, titelte die Sportzeitu­ng „L‘Équipe“nach der Galavorste­llung des vom Deutschen Tuchel trainierte­n Starensemb­les im Old Trafford. Und die Regionalze­itung „Le Parisien“bereitet die „Pariser Freunde“schon auf Großes vor: „In dieser Saison passiert etwas mit PSG in der Champions League.“

Der frühere BVB-Trainer Tuchel sieht sich bereits genötigt, den Überschwan­g an Begeisteru­ng und die hohen Erwartunge­n an seine Mannschaft zu dämpfen. „Wenn wir in der Lage sind, hier zu gewinnen, kann Manchester bei uns gewinnen“, warnte der asketisch wirkende Coach. „Es steht 2:0, aber es ist erst Halbzeit“, sagte er mit Blick auf das ausstehend­e Rückspiel am 6. März im Prinzenpar­k. „Wir müssen am Ende gewinnen“, lautet sein Credo.

Auch PSG-Verteidige­r Presnel Kimpembe, der nach seinem Treffer in der 53. Minute sein Glück kaum fassen konnte, zeigt sich vorsichtig. „Wir haben sehr viel Respekt vor der Mannschaft von Manchester. Das wird zu Hause ein Kampf werden“, glaubt der Weltmeiste­r. In Paris ist das Königsklas­sen-Debakel vom März 2017 noch lange nicht vergessen: Der FC Barcelona fegte damals PSG im Achtelfina­le der Champions League mit 6:1 vom Platz und machte damit das 0:4 vom Hinspiel wett.

Bei Manchester United nahm das Stimmungsh­och, für das Interimsco­ach Ole Gunnar Solskjaer in den letzten Wochen gesorgt hatte, vorerst ein jähes Ende. Für den Norweger war es die erste Niederlage mit den Red Devils. Zehn von elf Premier-League-Spielen hatte Man United unter ihm gewonnen. Doch die Königsklas­se ist ein anderer Schlag. „Man konnte sehen, dass wir eine Weile nicht auf diesem Niveau gespielt haben“, sagte Solskjaer. Paul Pogba wird Man United nach seiner Gelb-Roten Karte im Rückspiel in drei Wochen fehlen, was die Situation für Solskjaer nur noch schwerer macht. Doch der frühere Stürmer will sich keineswegs geschlagen geben: „Berge sind dafür da, um sie zu erklimmen.“

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Kylian Mbappe (l.) traf zum 2:0 für Paris bei Manchester United.
 ??  ?? PSG-Trainer Thomas Tuchel tritt trotz des Sieges in Manchester auf die Euphoriebr­emse.
PSG-Trainer Thomas Tuchel tritt trotz des Sieges in Manchester auf die Euphoriebr­emse.
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