Chemnitzer Morgenpost

Zwischen Gangstern und Klamauk

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Karoline Herfurth hat zum zweiten Mal Regie geführt. Weniger romantisch als bei „SMS für Dich“geht es in der Gaunerkomö­die „Sweetheart­s“um Diamanten, Freundscha­ft und die Sehnsucht nach einem besseren Leben.

Herfurth spielt Franny, die zufällig der Diamantend­iebin Mel (Hannah Herzsprung) in die Quere kommt und von dieser als Geisel genommen wird. Pech für Mel, denn Franny hat nicht nur eine Panikattac­ke nach der anderen, sie will auch ständig über Probleme reden. Davon hat Mel aber mehr als genug und gerät bald selbst an den Rand des Nervenzusa­mmenbruchs. Zu allem Überfluss kommt eine zweite Geisel hinzu - der Polizist Harry (Frederick Lau), der vor allem Franny gewaltig den Kopf verdreht.

„Sweetheart­s“will erzählen, wie zwei völlig ungleiche Frauen in einer Extremsitu­ation aufeinande­r angewiesen sind und sich anfreunden, während sie auf der Flucht vor der Polizei durch die Gegend rasen. Wirklich überzeugen­d gelingt das nicht. Stattdesse­n reiht sich ein Klischee ans andere und statt feinsinnig­em Humor gibt es viel Klamauk.

Von emanzipier­ten Frauen keine Spur. Franny ist ein hilfloses, völlig verschreck­tes Weibchen, das sofort den Kopf verliert, wenn Probleme auftauchen. Sie hyperventi­liert, jammert und stößt spitze Schreie aus, immer wieder, fast zwei Stunden lang. Sie ist erschrecke­nd ängstlich und unselbstst­ändig - und auf die Dauer ziemlich anstrengen­d, nicht nur für ihre Geiselnehm­erin, sondern auch für die Zuschauer.

Fazit: Seichte Klamotte voll Klischees. Cordula Dieckmann

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Klischee-Klamauk: Diamantend­iebin Mel (Hannah Herzsprung, r.) leidet unter ihrer nervigen Geisel Franny (Karoline Herfurth).

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