Darum stürzte Airbus mitdem A 380 ab
Aus für den größten Passagierjet der Welt
TOULOUSE/FRANKFURT - Einst sollte er die Luftfahrt revolutionieren: Und obwohl der Airbus A 380 die Boeing 747 übertrumpfte, ist nun Schluss für den Luftgiganten. Airbus stellt die Produktion seines Vorzeigeflugzeugs ein.
„Die letzte Auslieferung ist für 2021 geplant“, teilte der europäische Luftfahrtund Rüstungskonzern mit. Grund für das Ende des weltgrößten Passagierjets ist die schlechte Auftragslage - und eine Abbestellung der Großkundin Emirates. Der doppelstöckige Mega-Flieger war schon länger das Sorgenkind von Airbus.
Zuletzt hatte kaum noch eine Airline ein Modell geordert. Im Gegenteil: Fluglinien stornierten ihre Bestellungen. Der Boeing-Rivale fuhr die Jahresproduktion zuletzt von zeitweise bis zu 30 Maschinen auf nur noch sechs Exemplare zurück.
Das Ende des Riesenjets trifft auch den Steuerzahler. In die Entwicklung des Flugzeugs flossen öffentliche Gelder - vor allem aus Frankreich, Deutschland und Spanien. Airbus versprach nun, dass das Projekt A 380 nicht beendet sei schließlich wolle man die vorhandene Flotte weiterhin unterstützen.
Die Entscheidung sei schmerzhaft, man habe viel Mühe, Geld und Schweiß in den weltweit größten Passagierjet gesteckt, sagte der scheidende Konzernchef Tom Enders (60): „Aber im Geschäft dürfen wir unsere Entscheidung nicht auf Basis von Gefühlen oder Wünschen treffen, sondern basierend auf Fakten.“
Airbus kündigte an, in den nächsten Wochen Gespräche mit den Sozialpartnern bezüglich der 3000 bis 3500 Stellen weltweit aufzunehmen. Teile des Luftgiganten werden an Airbus-Standorten in Deutschland gefertigt - darunter vor allem Hamburg-Finkenwerder, aber auch etwa in Bremen und Stade.
Auch Zulieferer wie die Augsburger Airbus-Tochter Premium Aerotec produzieren Bauteile. Montiert wird das Flugzeug dann in Toulouse. Der Airbus-Betriebsrat und die IG Metall kämpfen für den Erhalt aller Arbeitsplätze: Kündigungen, Standortschließungen oder ein Verkauf von Unternehmensteilen müssten tabu sein.