Regierungskrise in Spanien Sánchez ruft Neuwahlen aus
MADRID - Europa hat sein neues Sorgenkind: Nur gut acht Monate nach seiner Amtsübernahme und 48 Stunden nach dem Scheitern seines Haushaltsplans hat Spaniens Premier Pedro Sánchez (46) für den 28. April vorgezogene Parlamentswahlen ausgerufen.
„Spanien hat keine Minute zu verlieren“, erklärte der Chef der sozialistischen Minderheitsregierung. Sánchez, der in die Geschichte als Ministerpräsident mit der kürzesten Regierungszeit der spanischen Demokratie eingehen wird, erklärte, es sei unmöglich, ein Land ohne Staatshaushalt zu regieren. Er verglich die konservative Opposition, die am Mittwoch gegen seinen Etat gestimmt hatte, mit Piraten. Die Bürger müssten daher nun entscheiden, was für ein Land sie wollen. Dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone aber nach der Neuwahl wirklich schnelle politische Fortschrit- te machen wird, bezweifeln viele Beobachter.