Unter Betrugsverda CDU-Politiker vor Ge
LEIPZIG - Ein Mitglied des sächsischen Landesvorstands der CDU-Mittelstandsvereinigung muss sich in Leipzig wegen Beihilfe zum Betrug verantworten. Der Rechtsanwalt Albert P. (66) soll in 121 Fällen für Internet-Betrüger unberechtigt Geld eingetrieben haben. Doch um eine Bestrafung wird der nordsächsische Kommunalpolitiker vermutlich herumkommen.
Seit Jahren warnt die Verbraucherzentrale vor so genannten Abo-Fallen im Internet. Eine der dreistesten war nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft die von drei Leipzigern betriebene Internetseite
auf der Tätowier-Vorlagen präsentiert wurden. Beim Durchklicken sollen Hunderten Usern ohne deren Wissen Zwei-Jahres-Abos zum Monatspreis von 8 Euro untergeschoben worden sein.
Wer sich weigerte, zu zahlen, der bekam Post vom Oschatzer Anwalt Albert P., der juristisch Druck machte. Nachdem Hunderte Opfer der Abzocke Anzeige erstatteten, ermittelte die Leipziger Staatsanwaltschaft wegen Betruges. Das war bereits im Jahr 2010 - und der Beginn einer unsäglichen Justiz-Odyssee.
Fast vier Jahre brauchte die Staatsanwaltschaft, diesen relativ klaren Sachverhalt auszuermitteln. Nahezu fünf weitere Jahre lag das Verfahren dann beim Landgericht Leipzig, bevor es gestern in die Verhandlung ging. Der Vorsitzende Richter Rüdiger Harr entschuldigte sich dafür und sprach von „Überlastung“.
Wegen der überlangen Verfahrensdauer haben die Angeklagten kaum noch nen-