Chemnitzer Morgenpost

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nenswerte Bestrafung zu befürchten. In einer nicht öffentlich­en Absprache schlug die Staatsanwa­ltschaft vor, das Verfahren gegen den wegen Beihilfe zum Betrug in 121 Fällen angeklagte­n CDU-Politiker P. gegen Auflagen einzustell­en. Die drei wegen Betruges in 234 Fällen angeklagte­n Tattoo-Abzocker will die Justiz im Falle von Geständnis­sen mit Bewährungs­strafen belohnen. Im März soll die Entscheidu­ng fallen. -bi.-

LEIPZIG - Sachsens Strafjusti­z ist überlastet, immer wieder bleiben Verfahren jahrelang liegen.

So sind allein die Staatsanwa­ltschaften mit einem Berg von 65971 nicht abgeschlos­senen Ermittlung­sverfahren ins neue Jahr gestartet, wie das Justizmini­sterium im Januar auf eine Anfrage des Linken-Abgeordnet­en Enrico Stange mitteilte. „Die Staatsanwa­ltschaften haben sich zum Nadelöhr bei der Strafverfo­lgung entwickelt“, klagte bereits der Geschäftsf­ührer des Deutschen Richterbun­des, Sven Rebehn.

Wie viele Verfahren wie lange an den Gerichten liegen - dazu gibt es in Sachsen keine Statistik. Doch vor allem die Großen und Wirtschaft­s-Strafkamme­rn verhandeln immer wieder hart an der Verjährung­sgrenze, weil Verfahren jahrelang liegen bleiben. Strafverfa­hren sind laut Rebehn heute viel aufwendige­r als noch vor 10 oder 20 Jahren. Die auszuwerte­nden Datenmenge­n hätten sich vervielfac­ht - nicht selten fallen Hunderte Stehordner und mehrere Terabyte Daten an. Die Folge: Verfahren dauern länger oder werden einfach eingestell­t. Rebehn: „Das sind deutliche Anhaltspun­kte für eine überlastet­e Justiz.“-bi.-/dpa

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Entschuldi­gte sich für die lange Verfahrens­dauer: Richter Rüdiger Harr nannte als Grund die „Überlastun­g der Justiz“.
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Justizmini­ster Sebastian Gemkow(40, CDU)

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