Amt erklärt halb Sachsen zum Risiko-Gebiet
Frühjahrs-Meningitis!
Klein, gemein, auf Menschenjagd: Wegen hoher Zeckendichte ist nun auch der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zum Meningitis-Risikogebiet eingestuft worden. Mit den Landkreisen Vogtland, Bautzen, Zwickau und Erzgebirge ist damit halb Sachsen vom FSME-Risiko betroffen. Wird damit der Wandertrip zum Ausflug für Hasardeure?
FSME heißt Frühsommer-Meningoenzephalitis. Das Virus kann die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem des Menschen angreifen. 2018 erkrankten in Sachsen zwölf Menschen an FSME, von denen fünf die gefürchtete Hirnhautentzündung bekamen. Weil in den vergangenen vier Jahren in der Sächsischen Schweiz insgesamt sechs Fälle gemeldet wurden, zählt die Region nun mit zum Risiko-Gebiet. Allerdings: Die Wahrscheinlichkeit, von infizierten Zecken gebissen zu werden, ist minimal: Nur 0,1 bis 5 Prozent der Tierchen tragen FSME-Viren in sich. Und selbst wenn: „Infektion ist nicht gleich Erkrankung“, sagt Ute Paul (58), stellvertretende Leiterin im Referat Gesundheit des Landratsamtes. 80 bis 90 Prozent der infizierten Menschen zeigten keine Symptome, so die Fachärztin. Von den 10-20 Prozent Erkrankten wiederum sterbe am Ende nur einer von hundert. Außerdem: „Zecken gibt es schon seit Millionen von Jahren - die haben die älteren Rechte ...“
Die Empfehlung der Ärztin: Impfen, Zeckensprays und richtige Wanderkleidung. Für Klaus Brähmig (61), 25 Jahre lang Chef des Tourismusverband Sächsische Schweiz, ist klar: „Ach was, es gibt keinen Grund, vom Besuch abzulassen.“