Will CDU die Kanzlerin im Sachsen-Wahlkampf verstecken?
Für viele Menschen im deutschen Osten ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (64, CDU) wegen ihrer Migrationspolitik ein rotes Tuch. Vor den Landtagswahlen möchte sie mancher Parteifreund deshalb am liebsten verstecken. Auch in Sachsens CDU tobt ein Streit darüber, ob die Dame aus der Uckermark dem Wahlkampf nun nützt oder eher schadet. Charme war noch nie die herausragende Eigenschaft von Sachsens CDU-Urgestein Matthias Rößler (64). Und so war es dann auch der Landtagspräsident, der
sich in der Causa Merkel als Erster aus der Deckung traute: „Ein Wahlkampfauftritt der Bundeskanzlerin wird uns in Sachsen nicht helfen“, äußerte Rößler in einem Interview mit dem „Spiegel“. Eine ziemlich klare Ansage, dass man auf die Kanzlerin beim Stimmenfang gern verzichten möchte. Ähnliche Töne vernahm das Nachrichtenmagazin auch bei CDU-Politikern aus Thüringen und Brandenburg, wo dieses Jahr ebenfalls Landtagswahlen stattfinden.
Doch einem Schwergewicht der Sachsen-Union gefällt der unchar-
mante Umgang mit der Berliner Regentin ganz und gar nicht - Ministerpräsident Michael Kretschmer (43). „Angela Merkel schließt Wahlkampfveranstaltungen aus, weil sie keine Parteivorsitzende mehr ist. Sie wird häufig nach Sachsen kommen. Darüber freue ich mich“, entgegnete Kretschmer den Merkel-Kritikern am Samstag auf Twitter. Und stellte klar: „Die Bundeskanzlerin ist herzlich willkommen. Wir arbeiten an gemeinsamen Zielen. Ihre Unterstützung ist wichtig!“-bi.-