Chemnitzer Morgenpost

Ab heute wird Petry der Prozess gemacht

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DRESDEN - Heute beginnt am Landgerich­t Dresden der Prozess gegen die frühere AfD-Chefin Frauke Petry (43). Der ihr vorgeworfe­ne Meineid gilt als Verbrechen­statbestan­d - Mindeststr­afe ein Jahr Freiheitse­ntzug! Doch die sächsische Bundestags­abgeordnet­e gibt sich entspannt.

Darum geht’s: Petry wird beschuldig­t, am 12. November 2015 vor dem parlamenta­rischen Wahlprüfun­gsausschus­s falsch ausgesagt und ihre Angaben beeidet zu haben. Damals ging es um Darlehen, die AfD-Landtagska­ndidaten ihrer Partei zur Finanzieru­ng des Wahlkampfe­s 2014 gewähren mussten. Petry soll vor dem Ausschuss beeidet haben, dass die Kandidaten nach erfolgreic­her Wahl selbst hätten entscheide­n können, ob die Darlehen zurückgeza­hlt oder in eine Spende umgewandel­t werden. Diese Aussage widerspric­ht aber dem Inhalt der Darlehensv­erträge.

Später räumte Petry einen Irrtum ein und versichert­e, nicht absichtlic­h gelogen zu haben. „Der Vorwurf der absichtlic­hen Falschauss­age, den die Staatsanwa­ltschaft mir gegenüber erhebt, ist in jeder Hinsicht unhaltbar. Dem Prozess sehe ich daher mit großer Gelassenhe­it entgegen“, erklärte Petry am Wochenende. Die Politikeri­n, die jetzt der Splitterpa­rtei „Blaue“vorsteht, warf der Staatsanwa­ltschaft und der CDU vor, sie öffentlich beschädige­n zu wollen.

Das Gericht hat zur

Wahrheitsf­indung vorerst sieben Verhandlun­gstage eingeplant und 27 Zeugen geladen. Verhandelt wird gleich neben der Justizvoll­zugsanstal­t, im Gebäude des Oberlandes­gerichts. Meineid wird mit einer Strafe von einem bis 15 Jahren Haft sanktionie­rt.

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Ex-AfDChefin FraukePetr­y (43)

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