Chemnitzer Morgenpost

Streit um Rücknahme von IS-Kämpfern

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BRÜSSEL - Fassungslo­sigkeit über Donald Trumps (72) jüngste Drohung: Der US-Präsident hatte via Twitter von Ländern wie Deutschlan­d und Frankreich gefordert, unverzügli­ch die in Syrien inhaftiert­en europäisch­en IS-Kämpfer zurückzuho­len. Andernfall­s seien die USA gezwungen, die Dschihadis­ten freizulass­en. „So einfach, wie man sich das in Amerika vorstellt, ist es (...) nicht“, konterte Außenminis­ter Heiko Maas (52, SPD) gestern am Rande eines Treffens mit seinen EU-Amtskolleg­en. Weder die Identität dieser Leute sei geklärt, noch könne derzeit garantiert werden, dass sie bei ihrer Rückkehr unverzügli­ch in Gewahrsam kommen.

Auch Österreich­s Außenminis­terin Karin Kneissl (54) kritisiert­e Trumps Vorstoß. Es könne in niemandes Interesse sein, Kämpfer auf freien Fuß zu setzen, die zuvor unter großem Risiko von der internatio­nalen Anti-IS-Allianz und den Kurden gefangen genommen wurden. Der luxemburgi­sche Ressortche­f Jean Asselborn (69) warnte die USA allgemein vor einem völligen Bruch mit Europa. In einer Partnersch­aft könne es keine „Befehlsgeb­er und Befehlsemp­fänger“geben, sagte er. Und über Twitter schon gleich gar nicht!

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Heiko Maas (52, SPD) nennt die Aufnahme von IS-Kämpfern „schwer realisierb­ar“.

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