Hummels will nicht wieder leiden
Bayern-Star ging schon mal in Liverpool unter
LIVERPOOL - Abergläubisch scheinen sie beim FC Bayern nicht zu sein. Oder besitzen sie sogar britischen Humor? Bei der Ankunft am Hotel in Liverpool könnte dem einen oder anderen Münchner Starkicker doch mulmig geworden sein. „Titanic“heißt die direkt am Mersey River gelegene Luxusherberge.
Und das ohne den erkrankten Nationalspieler Jérôme Boateng und den wegen Vaterfreuden erst am Nachmittag nachreisenden Franck Ribéry (siehe Seite 32). Einen Untergang - wie Borussia Dortmund ihn zum Auftakt der deutsch-englischen Champions-League-Wochen beim 0:3 gegen Tottenham erlebte - wollen die Münchner in der ersten Achtelfinal-Kraftprobe mit Jürgen Klopps FC Liverpool
Achtelfinale, Hinspiele nicht erleben, auch wenn es heute sehr stürmisch zugehen dürfte im berühmten Stadion an der Anfield Road. „Ein Unentschieden wäre wunderbar“, sagte Präsident Uli Hoeneß zu seinem Wunschergebnis. Was auf die Bayern vor über 50 000 Zuschauern zukommt, weiß Mats Hummels nur zu gut. „Ich habe da schon mal gespielt - leider“, erinnerte der Routinier an das 3:4 mit Borussia Dortmund im Viertelfinale der Europa League 2016. Eine „unfassbare Stimmung“habe damals geherrscht: „Wir waren 3:1 vorne, hatten das Spiel gefühlt im Sack. Die Fans haben das Team nach vorne gepeitscht. Man muss 90 Minuten dagegenhalten, sonst verliert man oder kann so untergehen.“Ein Schiffbruch à la Titanic halt.
In Anfield konnte noch keine deutsche Mannschaft im Europapokal gewinnen. Hummels weiß um die Adrenalinstöße, die nicht nur die Fans, sondern auch der begnadete Motivator Klopp bei den Reds auslösen kann: „Ganz wichtig ist, vor dem gegnerischen Pressing nicht zu kapitulieren. Nicht quer und nach hinten spielen, sondern mutig nach vorne.“