Endlich! Wydra zeigt, was er kann
AUE - Humor hat Aues Dominik Wydra. Als er gefragt wurde, ob die Partie beim FC St. Pauli seine beste Saisonleistung war, antwortete er trocken: „Ich denke ja. Ich habe ja auch noch nicht so viel gespielt.“
Damit hat er recht. Nach der Begegnung sollte sich das aber ändern, denn es gab für Wydra auch Lob von seinem Coach. „Das war bockstark, ganz ehrlich. Sehr souverän“, lobte Daniel Meyer seinen Österreicher nach dem 2:1-Erfolg.
Der Trainer hat trotz schwächerer Leistungen Wydras in Magdeburg und nach der Einwechslung gegen Ingolstadt an ihm festgehalten. Viele hatten gefordert, Louis Samson ins Abwehrzentrum zu stellen. Doch Meyer entschied anders - zum Glück für den FC Erzgebirge.
„Ich freue mich einfach für ihn, dass er so perfekt funktioniert hat. Ich habe es schon mal im Winter gesagt, dass er rein von den Anlagen her ein fantastischer Fußballer ist, der das Potenzial hat, 1. Liga zu spielen. Er war ja nicht umsonst schon für die österreichische Nationalmannschaft nominiert“, so Meyer.
Wydra hatte einen bislang unglücklichen Saisonverlauf. Im Vorjahr noch Stammspieler, musste er in dieser Spielzeit immer wieder auf die Bank. Wenn er spielte, war er meist zu nervös, um zu liefern. Meyer nennt dabei das 0:2 gegen den SV Sandhausen, bei dem er den Verteidiger noch vor der Pause vom Feld genommen hate. Nun scheint Wydra endlich angekommen zu sein in dieser Saison. „Ich hoffe, Sankt Pauli war sein Befreiungsschlag. Dass er es drauf hat, haben jetzt alle gesehen“, sagt Meyer. Der Österreicher überzeugte nach dem frühen Rückstand, schloss die Lücken, war im Zweikampf da, gewann nahezu jedes Kopfballduell und sorgte mit seinen präzisen Pässen immer wieder für gute Kontersituationen.
„Es ist ja auch so“, lacht der 26-Jährige, „mit zunehmender Spielpraxis sollte man auch besser statt schlechter werden. Die letzten Partien waren für uns alle nicht so, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Diesmal haben wir geliefert. Klar, beim Gegentor standen wir nicht gut. Aber danach hatten wir die Reihen geschlossen und haben uns gegenseitig geholfen.“Und so soll es bleiben.
Thomas Nahrendorf