Chemnitzer Morgenpost

So geht es unseren Kindern

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GÜTERSLOH - Viele Kinder fühlen sich in ihrer Schule nicht sicher, machen sich finanziell­e Sorgen und nicht alle haben jemanden, der sich um sie kümmert. Das geht aus einer repräsenta­tiven Befragung von rund 3 450 Kindern und Jugendlich­en zwischen 8 und 14 Jahren hervor.

Die Bertelsman­n-Stiftung und die renommiert­e Frankfurte­r Erziehungs­wissenscha­ftlerin Sabine Andresen (53) hatten die Studie bundesweit im Schuljahr 2017/18 durchgefüh­rt. Es geht um Einblicke in die Lebensverh­ältnisse, Sichtweise­n und Sorgen der Heranwachs­enden. Tenor der Analyse: Die meisten Befragten sehen sich selbst in vielen Bereichen gut versorgt. Aber je nach Alter und Schulform werden Unterschie­de, Belastunge­n und Herausford­erungen in puncto Armut und fehlende Bildungs-Chancen deutlich. Andresen: „Kinder und Jugendlich­e sind in der Lage, sehr differenzi­ert auf unterschie­dliche Lebensbere­iche einzugehen. Es ist entscheide­nd, dass ihre Stimmen auf politische­r Ebene gehört und ernst genommen werden.“

Erschrecke­nd beim Punkt Sicherheit­sgefühl: Auf den Satz „Ich fühle mich sicher in meiner Schule“entgegnet etwa jedes dritte Kind an einer Haupt-, Gesamtoder Sekundarsc­hule: „Ich stimme weniger zu.“Die Experten nennen das „geradezu alarmieren­d“.

Gefragt wurden die Schüler etwa, ob sie sich auf dem Schulweg oder in der Schule sicher fühlen, ob sie Mobbing oder Gewalt erlebt haben. „Das Sicherheit­sgefühl ist ein zentraler Bestandtei­l ihres Wohlbefind­ens“, stellt Andresen heraus.

Auch wenn sich in der Befragung ein großer Teil materiell recht gut versorgt sieht, sollte man Andresen zufolge vor allem bei den geäußerten finanziell­en Befürchtun­gen genau hinschauen: Gut jedes zweite Kind macht sich „gelegentli­ch“, „häufig“oder „immer“Sorgen um die Finanzlage der Familie. „Politik muss Kinderarmu­t entschiede­n bekämpfen“, fordert die Forscherin.

 ??  ?? Wie geht es den lieben Kleinen? Gut fünf Prozent der Achtjährig­en geben an, dass sich niemand in der Familie wirklich um sie kümmere.
Wie geht es den lieben Kleinen? Gut fünf Prozent der Achtjährig­en geben an, dass sich niemand in der Familie wirklich um sie kümmere.

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