Schalke hofft auf ein Wunder
GELSENKIRCHEN - Die Voraussetzungen für einen sportlichen Befreiungsschlag im Champions-League-Knaller gegen Manchester City sind miserabel.
Noch nie seit Einführung der Drei-Punkte-Regel in der Bundesliga stand der auf Platz 14 abgestürzte FC Schalke 04 zu diesem Saisonzeitpunkt schlechter da. Und ausgerechnet vor dem ohnehin komplizierten Duell mit dem mutmaßlich übermächtigen englischen Meister heute (21.00 Uhr/DAZN) in der Veltins-Arena ist die Stimmung bei den Königsblauen auf dem Nullpunkt.
Zur großen Verunsicherung beim Vorjahres-Vizemeister tragen die an Schärfe zunehmenden Diskussionen um den glücklosen Trainer Domenico Tedesco und den wegen seiner missratenen Personalplanung im Fokus stehenden Sportvorstand Christian Heidel bei.
Der 55 Jahre alte Manager befeuerte die Debatten auch noch mit einer Aussage im Interview der „Süddeutschen Zeitung“, die Spielraum für Spekulationen und Interpretationen lässt. „Natürlich - wenn die Gesamtgemengelage stimmt“, hatte Heidel auf die Frage geantwortet, ob er seinen bis 2020 datierten Vertrag erfüllen wolle. Seine Zukunft hatte er verknüpft mit der Forderung nach „notwendigen wirtschaftlichen Möglichkeiten, um an die Erfolge der Vergangenheit anzuknüpfen“.
Die Äußerungen von Heidel kamen zur Unzeit. Wenige Stunden nach dem Erscheinen des Interviews bot das Tedesco-Team beim 0:0 gegen Freiburg erneut eine fast bemitleidenswerte Vorstellung. Und dummerweise hatte Heidel inzwischen eine Grippe mit knapp 40 Grad Fieber erwischt, so dass er nach dem verpatzten Heimspiel seine Aussagen nicht einmal erläutern oder relativieren konnte.
Aber auch Trainer Tedesco ist nicht zu beneiden. Die Rollen heute Abend sind klar verteilt. Der Spitzenreiter der Premier League mit den Ex-Schalkern Leroy Sané und Ilkay Gündogan gewann zwölf seiner zurückliegenden 13 Pflichtspiele, schoss dabei 49 Tore und kassierte nur sechs.
Die Lage beim FC Schalke ist bekannt - mehr Außenseiter geht kaum. Kapitän und Torhüter Ralf Fährmann meint: „Man City ist nicht nur europaweit, sondern auch weltweit gesehen eine überragende Mannschaft. Wir müssen über uns hinauswachsen und hoffen, dass City schwächelt.“