Müll-Notstand! Chemnitz versinkt in Gelben Säcken
Chaotische Zustände am Stadtrand
Wegen der Gelben Säcke ärgern sich immer mehr Bürger grün und blau. In den äußeren Stadtteilen stapeln sich Beutel mit Leichtverpackungen. Seitdem der ASR den Abholrhythmus von zwei auf vier Wochen verlängert hat, wissen viele nicht mehr, wohin mit dem Müll.
Flächendeckend führt der ASR am Stadtrand - von Ebersdorf bis Grüna - Gelbe Tonnen ein. Ob Tonne oder Sack, der Plastemüll wird seit Februar nur noch alle vier Wochen abgeholt. „Seitdem ist in Reichenbrand Chaos“, klagt Nico Köhler (42, AfD). „Gelbe Tonnen quellen über, drum herum stapeln sich Beutel. Bald werfen die Bürger ihren Plastemüll wieder in den Restmüll.“Platz für kostenlose Zusatztonnen haben nur wenige Häuser. Uwe Günther (75) aus der Abraham-Werner-Straße schimpft: „Keiner weiß, wohin mit dem Plastemüll. Eine Sauwirtschaft!“
Grünas Ortsvorsteher Lutz Neubert (47, Freie Wähler) sieht das gleiche Problem täglich: „Der Hinweis des ASR, man könne Plastemüll vorerst auch zu den Wertstoffhöfen bringen, ist sinnlos.“Während die Tonnen in der Innenstadt jede Woche geleert werden, stapeln sich die Verpackungen am Stadtrand. Mit skurrilen Grenzen: In der Siegmarer Gaußstraße kommt der Müllwagen wöchentlich, einige Meter weiter in der Nevoigtstraße monatlich.
Grünen-Stadtrat Bernhard Herrmann (51) hatte das Chaos kommen sehen: „Aber der ASR hatte uns den neuen Rhythmus als alternativlos vorgestellt. Wir drängen auf eine schnelle Verbesserung - auch wenn die Stadt dafür bezahlen muss.“