Putin droht USA mit neuen Raketen
MOSKAU/BRÜSSEL - Klare Kante aus dem Kreml! Russlands Präsident Wladimir Putin (66) hat die USA vor einem neuen Rüstungswettlauf gewarnt. Er drohte US-Präsident Donald Trump (72) mit weiteren neuen Waffensystemen, sollten die Amerikaner etwa in Polen und Rumänien Mittelstreckenraketen stationieren.
„Dann kann Russland seine Raketen als Antwort nicht nur auf die Stützpunkte dort richten“, sagte Putin: Ins Visier nehme sein Land dann auch die Kommandozentralen. Gemeint sind die USA und andere NATO-Staaten, die der Kremlchef aber nicht namentlich nannte.
Die USA sollten sich keine Illusionen machen, dass sie mit ihrer Raketenabwehr militärische Überlegenheit erlangen könnten. „Die Antwort unseres Landes wird immer wirksam und effektiv sein“, betonte Putin. Es war seine erste Rede an die Nation, seit erst Washington und dann auch Moskau den INF-Abrüstungsvertrag aufgekündigt haben.
Die NATO kritisierte Putins Äußerungen scharf. „Erklärungen, in denen gedroht wird, Verbündete ins Visier zu nehmen, sind inakzeptabel“, sagte ein Bündnissprecher: Die NATO sei ein defensives Bündnis, aber jederzeit bereit, jedes Mitglied gegen jegliche Gefahr zu verteidigen.
Unter dem Eindruck sinkender Zustimmungswerte (unter anderem wegen der Anhebung des Rentenalters) versprach Putin den Russen, ihre Lebensbedingungen bald zu verbessern. In seiner 15. Rede zur Nation vor Hunderten Gästen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Religion sagte der Kremlchef: „Die Einkommen der russischen Familien sollten natürlich steigen.“
Russland sei „nach vielen Jahren kollektiver Bemühungen“nun in der Lage, „kolossal“in die Entwicklung des Landes zu investieren, so Putin. Er betont, die Mittel seien nicht geliehen, sondern „durch Millionen Bürger“geschaffen worden.