Der Größte zum Schluss
Waschechter spanischer Wolfsburger Seat Tarraco 1.5 TSI
enn auf einem Auto des VW-Konzerns Seat steht, muss es nicht zwangsläufig aus Spanien kommen. Beim Tarraco handelt es sich in Wirklichkeit um einen waschechten Wolfsburger, denn wie die Technikbrüder Tiguan Allspace und Skoda Kodiaq läuft auch er in der niedersächsischen Industriestadt vom Band. Das enge Verwandtschaftsverhältnis drängt sich auf den ersten Blick nicht auf, vor allem weil die Front weicher, eleganter und weniger bullig wirkt. Auch vom bisherigen Seat-Look hebt sich das Styling ab, denn hier zeigt sich erstmals das neue, plastischer herausgearbeitete Gesicht der Marke mit VieleckChromrahmen um den Kühlergrill. Typisch für ein Modell der VWGruppe sind die sehr prägnanten Charakterlinien in den Flanken.
Seat bringt nach Ateca und Arona mit dem Tarraco das größte SUV der Marke. Die 4,74 Meter lange Wuchtbrumme soll vor allem als vielseitiger Familienfreund eine reizvolle Option zum Alhambra darstellen.
Angesichts seiner Außenabmessungen und der optionalen 20-Zoll-Räder ist der XL-Spanier nicht nur außen eine Ansage. Auch im Innenraum ist sehr viel Platz für bis zu sieben Personen vorhanden. Der Kofferraum ist mit 760 bis 1 920 Liter Stauraum mehr als ausreichend dimensioniert.
Am gewohnt übersichtlichen Arbeitsplatz des Fahrers mag vieles schick und stellenweise edel wirken, doch hat man auch den Eindruck, dass der Rotstift den traditionell hohen Qualitätsstandards des VW-Konzerns mittlerweile gewisse Grenzen setzt, auch wenn Motor: 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 110 kW/150 PS, max. Drehmoment: 250 Nm zwischen 1 500 und 3 500 U/min, 0-100 km/h: 9,7 Sekunden, Spitze: 201 km/h, Durchschnittsverbrauch: 7,3 - 8,0 Liter, CO2-Ausstoß: 165-182 g/km, Preis: ab 29 980 Euro Alexa und Shazam über das Infotainmentsystem auf dem obligatorischen Touchscreen für Unterhaltungsspaß bei Familienausflügen sorgen.
Auch die Sicherheit ist auf der Höhe der Zeit, denn E-Call, Kollisionsverhinder und diverse andere Assistenten gehören hier selbstverständlich zum Rüstzeug. Per Knopfdruck wird der 1,5-Liter-Basisbenziner mit 150 PS zum Leben erweckt, was man akustisch zunächst allerdings kaum wahrnimmt. In puncto Laufkultur hinterlässt das auch zur Zylinderabschaltung fähige 150-PS-Aggregat einen recht angenehmen Eindruck. Das passt gut zum insgesamt gehobenen Komfort, den der Tarraco seinen Insassen auch fahrwerkstechnisch bietet. Allerdings sind 8,8 Liter Verbrauch bei ruhiger Fahrweise recht gehoben für den mindestens 29 980 Euro teuren 1.5 TSI.