„Wir hatten alle Todesangst!“
Der liebeskranke Sportschütze Hardy G. (30) hat seine Ex-Freundin Silke (36) in Todesangst versetzt: Nach dem Beziehungs-Aus soll er übergriffig geworden sein. Nun steht er wegen Bedrohung und Hausfriedensbruch vor dem Amtsgericht Zwickau.
Der Fall hatte im vergangenen Sommer für Aufsehen gesorgt, weil die Polizei fünfeinhalb Wochen lang bundesweit nach Hardy G. gefahndet hatte (MOPO berichtete). Er soll im Juni 2018 in das Haus seiner Ex-Freundin eingebrochen und anschließend bewaffnet geflüchtet sein - besorgt hatte er sich die Waffen und mehrere Hundert Schuss Munition bei seinem Vater und in seinem Schützenverein in Hartmannsdorf.
Zudem soll er laut Anklage die Kinder der 36-Jährigen mit dem Tod bedroht, die Grundschullehrerin mit Nachrichten bombardiert und ihr E-Mail-Konto gehackt haben. Um stets zu wissen, wo sie sich aufhielt, habe er heimlich einen GPS-Tracker an ihrem Auto angebracht. „Wir standen alle unter Schock und hatten Todesangst!“, sagte Silke aus.
Die Ermittler kamen dem Lkw-Fahrer in Frankfurt/Main auf die Spur und nahmen ihn in einem Hotelzimmer fest. Derzeit sitzt er in U-Haft. Der Angeklagte wisse, dass er mit seinem Verhalten über das Ziel hinausgeschossen sei, erklärte sein Verteidiger zum Prozessauftakt. Dennoch seien nicht alle Punkte der Anklageschrift korrekt. Weil sein eigentlicher Pflichtverteidiger krankheitsbedingt ausfiel, werde der Angeklagte erst am nächsten Prozesstag Anfang Mai auspacken.