Chemnitzer Morgenpost

Nadal, der Herkules von Paris

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PARIS - Es muss für seine Gegner wie eine fürchterli­che Drohung geklungen haben, als Rafael Nadal nach dem „herkulisch­en“zwölften French-Open-Titel seine Rückkehr für 2020 ankündigte. „Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder hier sein werde“, sagte der 33 Jahre alte Spanier nach einer Heldensaga, die in der Tennis-Historie wohl für immer unerreichb­ar bleiben wird.

Zum zwölften Mal stand Nadal im Finale von Roland Garros, zum zwölften Mal hieß der Sieger Nadal. Kein anderer Vertreter seines Sports - weiblich oder männlich, in der Profi-Ära oder zu Beginn des vergangene­n Jahrtausen­ds - hat je zwölf Mal bei ein und demselben GrandSlam-Turnier triumphier­t. „Herkulisch“- mit nur einem Wort auf der Titelseite versuchte die französisc­he Sportzeitu­ng „L‘Équipe“die kaum zu fassende Dimension dieses Erfolges zu umschreibe­n. Waren die Premieren-Titel für das erfrischen­de deutsche Doppel Andreas Mies/Kevin Krawietz und im Damen-Einzel für die Australier­in Ashleigh Barty veritable Coups, so hat das „dreckige Dutzend“, wie Titel Nummer zwölf auch schnell genannt wurde, keinen überrascht. Und doch imponierte vor allem die Art und Weise, wie Nadal dominierte.

„Es wird nie mehr einer kommen wie Nadal. Das wird es wohl nie mehr geben, dass einer zwölf Mal ein Grand-Slam-Turnier gewinnt wie Nadal“, sagte Dominic Thiem. Der 25-Jährige aus dem österreich­ischen Lichtenwör­th hat in der neuen Weltrangli­ste Alexander Zverev von Platz vier verdrängt, er warf im Halbfinale Novak Djokovic aus dem Turnier, er spielt die beste SandplatzS­aison seines Lebens und stand auch schon vor einem Jahr im Endspiel der French Open. Doch selbst Thiem konnte gegen diesen Nadal in dieser Form nichts ausrichten und unterlag in ziemlich genau drei Stunden 3:6, 7:5, 1:6, 1:6.

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