CDU-Chefin bei in der Klemme K-Frage
Die CDU kommt nach der EuropaWahlschlappe nicht zur Ruhe: Unionsfraktions-Chef Brinkhaus will die angeschlagene CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer offensichtlich stützen - und löst eine heftige Kontroverse aus.
Unionsfraktions-Chef Ralph Brinkhaus (50, CDU) hat sich für CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer (56) als nächste Kanzlerkandidatin der Union ausgesprochen - und damit für heftige Diskussionen gesorgt. Auf die Frage, ob Kramp-Karrenbauer rasch ins Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel (64, CDU) wechseln solle, sagte er, die Vorsitzende habe viel zu tun mit der Neuaufstellung der CDU. Er fügte hinzu: „Und sie wird auch unsere nächste Kanzlerkandidatin sein. Insofern ist das ihre Entscheidung, was der beste Weg dafür ist.“
Führende CDU-Politiker bemühten sich, die Debatte einzudämmen: Aus Sicht von Ministerpräsident Volker Bouffier (67, CDU) hat die Parteivorsitzende „selbstverständlich“das Erstzugriffsrecht auf die Kanzlerkandidatur. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (44, CDU) hält die Debatte um die Kanzlerkandidatur aber für völlig überflüssig. „Diese Frage stellt sich jetzt überhaupt nicht.“Nach dem Desaster bei der Europa-Wahl und der Kritik am Umgang der Parteizentrale mit dem Anti-CDU-Video des YouTubers Rezo war in der Partei die Eignung AKKs für das Kanzleramt infrage gestellt worden.
Nach Ansicht von CDU-Vize Armin Laschet (58) ist mit Kramp-Karrenbauers Wahl zur Parteivorsitzenden noch keine Entscheidung über die nächste Kanzlerkandidatur verbunden. Diese habe vorgeschlagen, diese Frage auf dem CDU-Parteitag Ende 2020 zu entscheiden. Die konservative Werte-Union hat sich derweil für eine Urwahl der CDU-Mitglieder über den nächsten Kanzlerkandidaten ausgesprochen: Sie starte kurzfristig eine Initiative zu deren Umsetzung, so der Vorsitzende Alexander Mitsch zur „Welt“.