„Meilenstein für das Autoland Sachsen“
DRESDEN/WILSDRUFF - Jetzt geht die Zukunft los: An den Autobahnraststätten „Dresdner Tor“sind die ersten superschnellen Elektroladesäulen auf sächsischen Fernstraßen freigeschaltet. Damit können Strom-Autos in Rekordgeschwindigkeit „tanken“. „Schluss mit der Angst vor Reichweiten!“, sagt Andreas Rehm und deutet freudig auf eine weiße Säulenreihe. Rehm, Manager des Dienstleisters „Tank & Rast“, steht an der Aral-Tankstelle „Dresden Nord“. Neben ihm die Bosse von VW Sachsen sowie Sachsens Verkehrsminister und Techniker der Firma Ionity.
Binnen acht Minuten könnten die neuen 350-Kilowatt-Säulen künftige E-Autos laden, so Rehm. Bislang dauert das je nach Batterieart Stunden. Vier Stück stehen am A 4-Parkplatz „Nord“Richtung Chemnitz, vier weitere an der Raststätte „Süd“nach Dresden. Kosten pro Ladung: 8 Euro.
In Kürze folgen weitere Säulen des Typs an den Raststätten „Altenburger Land“Nord und Süd nahe Zwickau, später auf der A 4 Richtung Breslau. Geplant ist ein europaweites Netz. Warum das VW-Interesse? Ionity ist eine gemeinsame Tochter von VW, Daimler, BMW und Ford. In Zwickau rollen bald Hunderttausende E-Pkws pro Jahr vom Band. „Tank & Rast“hat übrigens bereits jetzt an elf seiner zwölf Tankstellen in Sachsen 50-kW-Stromsäulen.
Freude auch bei Verkehrsminister Martin Dulig (45, SPD), der allerdings etwas relativiert. Zwar seien die 350-kW-Säulen ein weiterer „Meilenstein“für das Autoland Sachsen. Doch der Fokus dürfe nicht allein auf E-Mobilität liegen. Auch herkömmliche Antriebe und Zukunftstechnologien wie Wasserstoff sollten (weiter) eine Chance bekommen.
Trotzdem geht es bei den E-Säulen auch urban voran: Dresden erhält demnächst Säulen in Weixdorf, am Wasaplatz und am Bahnhof Mitte.