Chemnitzer Morgenpost

Mehr Gewalt in Sachsen gegen Schwule, Lesben und Co.

-

DRESDEN - Sie sind anders, und das ist für manche ein Problem. In Sachsen ist Gewalt gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergesch­lechtliche Personen weiter verbreitet als offiziell bekannt. Zu diesem Schluss kommt die erste Dunkelfeld­studie im Freistaat.

Besonders oft wurden Betroffene beleidigt, so ein Ergebnis. Darüber hinaus kommt es immer wieder zu konkreten Bedrohunge­n, in mehr als einem Drittelder­FällezuKör­perverletz­ungen. Vielehaben Angst vor der Rache des Täters oder fürchten „Enttarnung“und haben darum auf Anzeigen verzichtet. Fazit: Die Dunkelziff­er von Taten gegen diesen Personenkr­eis in Sachsen liegt höher, als offizielle Statistike­n aussagen.

Die Daten fußen auf einer Erhebung der Hochschule Mittweida. Vorgestell­t hat die Studie die Arbeitsgem­einschaft „Queeres Netzwerk Sachsen“. Befragt wurden 369 Personen, 267 antwortete­n. Allein sie erzählten von insgesamt 1672 Fällen von Gewalterfa­hrungen in den vergangene­n fünf Jahren.

 ??  ?? Martin Wunderlich und Vera Ohlendorf stellten die Studie gestern in Dresden vor. Es ist die erste Erhebung ihrer Art in Sachsen.
Martin Wunderlich und Vera Ohlendorf stellten die Studie gestern in Dresden vor. Es ist die erste Erhebung ihrer Art in Sachsen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany