Die lila Seite der Oberlausitz
MALSCHWITZ - Lila Blüten wohin man schaut: Auf rund drei Hektar wird erstmals im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Backmohn angebaut.
Die Pflanzen in Malschwitz stehen in voller Blüte und locken zahlreiche Insekten an, schwärmt Eva Lehmann von der Reservatsverwaltung. Auf die Idee, Mohn anzubauen, hätten sie die Bäckereien der Region gebracht. „Viele möchten gern als Besonderheit ein regionales Mohnbrötchen anbieten“, so Lehmann.
Im Herbst wurde die Wintersorte „Zeno Morphex“ausgebracht, die erste Ernte steht für Ende Juli an. „Der Weg dahin war nicht ganz leicht“, berichtet Lehmann. Der Anbau von Mohn musste bei der Bundesopiumstelle beantragt werden. Die verwendete Sorte verfüge aber nur über einen geringen Gehalt an Morphin und sei daher zugelassen. Verboten sind dagegen Schlafmohnsorten, aus denen Opium gewonnen werden kann.
Auch der Anbau gestaltet sich schwierig: Der Mohn wächst langsamer als Unkraut. Um möglichst ohne Pflanzenschutzmittel auszukommen, kommt eine spezielle Maschinenhacke zum Einsatz. Der Vorteil: Inmitten des Mohns wachsen gefährdete Ackerwildkräuter wie die Kornrade.
Im ersten Jahr hofft das Biosphärenreservat auf einen Ertrag von rund 1,5 Tonnen Mohn pro Hektar. Geerntet wird er mit einem Mähdrescher.