BloßBankdrücker, Wechsel offen Wiegeht’s mit Werner weiter?
MAINZ - Bei den Fans der deutschen Nationalmannschaft steht Timo Werner nach wie vor hoch im Kurs. Sein Autogramm ist begehrt, Selfies mit ihm sind vor allem bei den jungen Anhängern sehr gefragt.
Doch Werner fällt es zurzeit nicht ganz so leicht, in die vielen Handykameras zu lächeln. Der 23-Jährige hat seinen Stammplatz im neuen Tempo-Angriff verloren, obwohl er der schnellste DFB-Stürmer ist. Außerdem ist seine Zukunft weiterhin ungeklärt. Der von ihm angestrebte Wechsel zu Bayern München hängt in der Schwebe.
Das Thema Werner, sagt Präsident Uli Hoeneß, sei „aktuell nicht so heiß“. Der Rekordmeister will Werner lieber erst 2020 und dann ablösefrei an die Isar holen. Dazu passt Hoeneß‘ Hinweis, Werner habe ja in Leipzig noch ein Jahr Vertrag. Die Bayern bemühen sich aktuell verstärkt um Leroy Sané, der Werner auch bei der DFB-Auswahl den Rang abgelaufen hat. Sané ist dort im offensiven Dreizack ebenso gesetzt wie der Münchner Serge Gnabry und Dortmunds Marco Reus. Werner bringt wie seine Konkurrenten höchstes Tempo mit, ist aber nicht so variabel und im Dribbling nicht so stark.
Das war im März gegen Serbien (1:1) zu beobachten, als Werner letztmals in der Startelf stand. Er zeigte sich sehr lauf- und einsatzfreudig, spielte aber ohne Fortune, vergab zwei große Chancen. Beim anschließenden Start in die EM-Quali in den Niederlanden (3:2) ließ ihn Bundestrainer Joachim Löw nach zuvor elf Länderspielen von Beginn an (zwei Tore) erstmals auf der Bank - und dort blieb er auch gegen Weißrussland (2:0). Schon in den jüngsten Topduellen mit RB gegen die Bayern in der Bundesliga (0:0) und Cupfinale (0:3) war er blass geblieben.
Das Vertrauen der DFB-Trainer in Werner ist jedoch ungebrochen. Löw-Ersatz Marcus Sorg redete sich geradezu in Rage, als er auf den angeblichen Verlierer angesprochen wurde. „Ich finde es nicht korrekt, daraus ein riesiges Thema zu machen und Timo so zu titulieren, dass er jetzt durchfällt“, sagte der Assistenz-Coach. Werner, betonte Sorg, „ist und bleibt ein fester Bestandteil dieser Mannschaft. Wir werden alle noch sehr froh sein, dass wir ihn haben.“