Auslieferungs- Debatte vertagt
HONGKONG - Mit Tränengas und Wasserwerfern: Die Massenproteste gegen das kontroverse Gesetz für Auslieferungen nach China sind eskaliert. Kleiner Erfolg für die Demonstranten: Wegen der Blockade des Parlaments musste die geplante Debatte verschoben werden.
Nach tagelangen Protesten in Hongkong kam es gestern zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Tausende hatten den Legislativrat
und umliegende Straßen belagert - mit Erfolg. Wegen der Blockade des Parlaments wurde die zweite Lesung des Gesetzentwurfs auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben.
Das umstrittene Gesetz würde es Hongkongs Behörden erlauben, von der chinesischen Justiz verdächtigte Personen an die kommunistische Volksrepublik auszuliefern. Kritiker argumentieren, dass Chinas Justizsystem nicht unabhängig sei, nicht internationalen Standards entspreche und Andersdenkende politisch verfolge. Auch drohten Folter und Misshandlungen.