Chemnitzer Morgenpost

Wird die Stadt bald von der AfD regiert?

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GÖRLITZ - Schaut auf diese Stadt! Ganz Deutschlan­d hat morgen Görlitz im Blick. Denn dort entscheide­t sich, ob erstmals ein AfD-Politiker Oberbürger­meister wird.

Zur Wahl stehen: Octavian Ursu (51) von der CDU und Sebastian Wippel (36) von der AfD. Wippel hatte den ersten Wahlgang mit 36,4 Prozent gewonnen. Dahinter kam Ursu mit 30,3 Prozent. Nun braucht er vor allem die Stimmen der politische­n Gegner von Linken (5,5 Prozent) und Grünen (27,9 Prozent). Grünen-Kandidatin Franziska Schubert (37) zog ausdrückli­ch für Ursu zurück.

Greift das? Ja, denkt Hans Vorländer (64), Politik-Professor an der TU Dresden: „Ursu hat sein Wahlprogra­mm so umgebaut, dass er auch für Wähler links der CDU wählbar wird. Damit verwässert er zwar sein Profil, er erhöht aber seine Wahlchance­n. Nicht alle werden ihm folgen, aber viele - weil sie keinen AfD-OB haben möchten.“

Wie schwer das wird, zeigte 2018 die OB-Wahl in Meißen: Dort beschwor Hoffnungst­räger Frank Richter (59, parteilos für ein Mitte-links-Bündnis) zum zweiten Wahlgang das Gespenst eines AfD-Wutbürger-gestützten Bürgermeis­ters. Wahlgang eins hatte Richter gewonnen. Trotzdem siegte letztlich Amtsinhabe­r Olaf Raschke (56, parteilos).

Offiziell präsentier­t werden die Görlitzer Ergebnisse am Sonntag in der Jägerkaser­ne, dem Technische­n Rathaus. Die Wahlpartys finden im „Ratscafé“am Untermarkt (CDU) und im Restaurant „Zeltgarten“(AfD) statt. Der Sieger muss sein Amt am 28. Juli antreten. TH

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Octavian Ursu (51, CDU)
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Sebastian Wippel (36, AfD)
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