Rentner beim Wasserklauen am Rohr erwischt
Er wollte seinen Karpfenteich füllen
DRESDEN - Das hatte er doch gar nicht nötig: Rentner Hans A. (80) zapfte illegal ein Rohr der Wasserwerke an. Gestern musste sich der Wasser-Dieb vor dem Amtsgericht verantworten.
Auf seinem Anwesen im beschaulichen 900-Seelen-Örtchen Gönnsdorf im Schönfelder Hochland genießt der einstige Firmen-Chef seinen Ruhestand. Im Mai letzten Jahres kam Hans A. dann auf die Idee, einfach so eine öffentliche Wasserleitung anzuzapfen.
Mit einem Steigrohr und einem Schlauch machte sich der diplomierte Ingenieur in der Nacht an der Leitung zu schaffen, klaute insgesamt 98000 Liter Wasser. Wie das geht, wusste er ganz genau. Schließlich leitete Hans A. jahrelang eine Rohrleitungsfirma, die er später verkauft hatte.
Das fremde Nass floss direkt in seinen Gartenteich. Und warum? „Den Koi-Karpfen ging es so schlecht“, rechtfertigte sich der Senior. Das Wasser aus seiner Leitung habe nicht ausgereicht. Doof für ihn: Das nächtliche Geschraube blieb nicht lange unbemerkt. Ein Nachbar verständigte die Polizei. Die erwischte den Wasser-Dieb auf frischer Tat. Als die Beamten eintrafen, sprudelte es sogar noch im Teich! Immerhin waren die Fische gerettet ...
Die Richterin verdonnerte Hans A. zu einer Geldstrafe in Höhe von 1 500 Euro. Die hätte er auch laut einem vorherigen Strafbefehl zahlen sollen, weigerte sich ob seiner so knappen Rente aber. Als die Staatsanwaltschaft gestern drohte, seine Vermögensverhältnisse zu überprüfen, lenkte Hans A. plötzlich ein und zog seinen Einspruch zurück.