Raptors machen Kanada stolz
„We the Champs!“Toronto holt sich überraschend den NBA-Titel
OAKLAND - Als der Coup der Toronto Raptors perfekt war, bebte der Jurassic Park, wie er nie zuvor gebebt hatte. Unter freiem Himmel tanzten Fans in Dinosaurierkostümen, sie sangen „O Canada“, und aus dem Klubmotto „We the North“wurde kurzerhand „We the Champs“.
Nicht nur beim Public Viewing vor der Arena feierten Tausende Menschen den ersten NBA-Titelgewinn eines kanadischen Teams ausgelassen, das ganze Land ist in Aufregung. „Und so machen wir das im Norden“, twitterte Premierminister Justin Trudeau nach dem sensationellen Erfolg der Raptors auf der anderen Seite des Kontinents. Durch ein 114:110 bei den Golden State Warriors gewann Toronto die Finalserie der nordamerikanischen Basketball-Profiliga mit 4:2, entthronte den Meister und sicherte sich seinen Platz in
Basketball
den Geschichtsbüchern. Seit 1947 hatten stets US-Teams den großen Preis abgeräumt, jetzt geht die Larry O‘Brien Trophy tatsächlich ins Land der Ahornblätter.
Dass es nicht zu Hause klappte, sondern in Kalifornien, war Trainer Nick Nurse völlig egal. „Du holst den Sieg, bist glücklich, dass du ihn hast und feierst diese Tatsache“, sagte der Amerikaner: „Es bedeutet eine Menge für unsere Stadt, für das Land und für diese Spieler.“Seit 1993 hatte kein Team aus Kanada in einer der großen US-Sportligen triumphiert. Damals holten die Montreal Canadiens zuletzt den NHL-Titel ins Eishockey-Mutterland, die Toronto Blue Jays siegten in der Major League Baseball (MLB).
Für den Schlusspunkt in Oakland sorgte - wie hätte es auch anders sein sollen - Kawhi Leonard. Mit zwei verwandelten Freiwürfen in der Schlusssekunde machte der Superstar den Deckel drauf, für seine überragenden Leistungen wurde der 27-Jährige als wertvollster Spieler der Finals ausgezeichnet.