KaDD SchwarF deD StiDker schlageD?
LAS VEGAS - Wer auf einen schnellen Euro hofft, sollte vielleicht ein ordentliches Sümmchen auf Tom Schwarz setzen.
Der
Magdeburger Schwergewichtsboxer tritt in der Nacht zum Sonntag (3.30 Uhr/ MDR) in Las Vegas gegen Klitschko-Bezwinger Tyson Fury an. Siegt Schwarz, dürften Glücksritter an den Wettbörsen satte Gewinne kassieren. Für investierte 100 Euro gibt es 1 300 bis 1500 zurück. Die Sache hat nur einen Haken: Schwarz gewinnt wahrscheinlich nicht.
„Wer zu viel Geld hat, kann es ja machen“, sagt der frühere Supermittelgewichts-Weltmeister Sven Ottke. „Ich mach’s nicht.“
Boxen
Nach dem sensationellen Sieg von Andy Ruiz jr. über Dreifach-Weltmeister Anthony Joshua vor zwei Wochen ist das Vertrauen in das Leistungsvermögen von Außenseitern raketenartig gestiegen. Also: Warum sollte der 25 Jahre alte Underdog Schwarz nicht auch so einen Riesencoup landen?
„Weil Schwarz noch nie gegen einen TopMann wie Fury geboxt hat“, erwidert Jean-Marcel Nartz, früherer Technischer Leiter der Boxställe Sauerland und Universum. „Weil er limitiert ist und schon gegen Fallobst gewackelt hat.“Die unabhängige Computer-Rangliste gibt Auskunft über das wahre Kräfteverhältnis: Fury Nummer vier, Schwarz Nummer 56.
Im Ring ist der Ex-Weltmeister aus Großbritannien nur schwer zu stellen. Der 2,06 Meter große Recke gilt als sogenannter Stinker, ist mit allen Wassern gewaschen. Mitunter schafft es Fury schon vor dem ersten Gong, Gegner mit seinem Trash-Talk zu entnerven. Beleidigen, verunglimpfen, beschimpfen - Fury kann seine Rivalen geradezu in Niederlagen quatschen. Seine berüchtigte Kakophonie ging damals sogar am nervenstarken Klitschko nicht spurlos vorüber. Jedoch: Gegen Schwarz gab es im Vorfeld wenig Verbalschmutz. Denkt er, dass er es diesmal nicht nötig hat?