Chemnitzer Morgenpost

Rums! Plauener Bombe gesprengt

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PLAUEN - Die Spitzensta­dt erlebte eine aufregende Nacht. Nach dem Fund einer US-Weltkriegs­bombe bei Bauarbeite­n an den Schloßterr­assen evakuierte die Verwaltung 4 000 Menschen aus der Innenstadt (MOPO berichtete). Doch die Bombenents­chärfung scheiterte in der Nacht. Am Mittag wurde die gefährlich­e Waffe (50 Kilo) im Zwoschwitz­er Wald gesprengt.

Es war die 68. Weltkriegs­bombe seit 1979 in Plauen. Sie lag ausgerechn­et in der Innenstadt. Die Verwaltung musste mit 340 Helfern von Polizei, Feuerwehre­n und Rettungsdi­ensten 4000 Menschen aus ihren Wohnungen holen, Läden schließen, auch Rathaus, Kreisverwa­ltung und ein Pflegeheim. „Bei Kneipen waren wir tolerant - die Gäste durften ihr Bier austrinken“, sagte Stadtsprec­herin Silvia Weck (41).

Kurz vor Mitternach­t machte sich Robert Ludewig vom Kampfmitte­lbeseitigu­ngsdienst an die Entschärfu­ng der rostigen Bombe. Nach zwei Stunden gab er auf - der Zünder bewegte sich nicht. In der Nacht lud Ludewig die Bombe auf ein Fahrzeug, brachte sie zum Zwoschwitz­er Wald. Die Bürger durften zurück nach Hause, die Straßen waren wieder frei.

Am Vormittag kontrollie­rte die Polizei mit einer Wärmebildk­amera im Hubschraub­er, ob der Wald menschenle­er war. Derweil sicherte Sprengmeis­ter Tino Arndt aus Dresden die Bombe mit 18000 Litern Wasser in einer Art Mega-Wasserbett. Um 12.52 Uhr drückte Arndt auf den Knopf - die Bombe explodiert­e mit einer 35 Meter hohen Wasserfont­äne. bri

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 ??  ?? 35 Meter hoch spritzte die Wasserfont­äne bei
der Detonation.
35 Meter hoch spritzte die Wasserfont­äne bei der Detonation.
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 ??  ?? Erleichter­ung bei allen Beteiligte­n nach der Sprengung am Zwoschwitz­er Wald.
Erleichter­ung bei allen Beteiligte­n nach der Sprengung am Zwoschwitz­er Wald.
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Viele Helfer trafen sich vor der Evakuierun­g an der Festhalle.
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Das blieb von der Bombe übrig: Peter Schmidt (l.) und Tino Arndt waren für die Sprengung verantwort­lich.

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