Freiberg testet Superfilter
FREIBERG - Hightech-Forschung in 142 Meter Tiefe: Eine neue Membrananlage soll die Gewinnung von Hightech-Elementen wie Indium oder Germanium revolutionieren. Das Forschungs- und Lehrbergwerk der TU Freiberg testet den Superfilter, damit er zukünftig an anderen Standorten eingesetzt werden kann.
Durch den steigenden Bedarf von Navigationssystemen, Computerchips und Touchscreens werden Indium und Germanium immer begehrter! Umso weniger Zeit bleibt bei der Förderung der seltenen Elemente. Mittels Laugung werden die Rohstoffe aus dem Erzgestein gewonnen. „Die Membrananlage funktioniert grob gesagt wie ein Filter. Sie soll den Aufbereitungsprozess auf ein Minimum reduzieren und leistet einen Beitrag zur umweltfreundlichen und ökologischen Gewinnung“, erklärt Dr. Roland Haseneder vom Institut für Thermische Verfahrenstechnik, Umwelt- und Natur- stoffverfah- renstechnik (ITUN).
In 142 Me- ter Tiefe wird die Anlage in der „Reichen Zeche“getestet. „Sie ist etwas größer als ein Schreibtisch“, beschreibt Dr. Haseneder. Über ein Netzwerk erhalten die TU-Forscher alle wichtigen Parameter. Das Forschungsprojekt wird von der Audi Stiftung für Umwelt mit 180000 Euro gefördert, dauert vorerst zwei Jahre. „Die Zeit brauchen wir, um möglichst realistisch zu erproben, wie stabil die Membrananlage läuft.“Der Forschungsversuch ist europaweit einmalig und soll irgendwann an anderen Lagerstätten den Regelbetrieb ermöglichen. „Auch andere Elemente wie Kobalt könnten so gewonnen werden“, sagt Dr. Haseneder. tgr