Tom zündet den WM-Gold-Turbo
Dora und Anna machen das (Familien-)Glück perfekt Tina nur Sechste
Mit einem Augenzwinkern meinte Tom Liebscher gestern nach dem Einer-Finale: „Normalerweise setze ich mich nicht freiwillig in einen Sack voller Nesseln.“Doch mit seiner Waffe, dem fulminanten Endspurt, zog der Dresdner auf den letzten Metern an der Konkurrenz vorbei und schnappte sich im ungarischen Szeged den WM-Sieg über 500 m.
Davor brauchten seine zahlreichen Fans an der Strecke saustarke Nerven. Der 26-Jährige kam auf den ersten Metern nicht so in Schwung und hatte gleich einen Rückstand. 250 Meter vorm Ziel lag er nur auf Platz vier. Doch dann zündete der Sachse den Turbo.
„Der Druck vorm Rennen war groß“, gestand Liebscher. „Und die Konkurrenten sind sehr gut gestartet. Ich bin froh, dass ich am Ende nach sechs Jahren wieder die 500 Meter gewonnen habe. Im Einer ist dies immer etwas besonders, erst recht hier in Szeged.“Am Wichtigsten war für den Olympiasieger aber: „Dass durch den Erfolg klar ist, unser Training geht auf. Für das Vierer-Finale am Sonntag ein gutes Zeichen.“Dort soll der Titel aus den Vorjahren verteidigt werden.
Und familiär lief‘s auch. Nach seinem Triumph paddelte seine ungarische Freundin Dora Lucz ins 200-m-Einer-Finale. Und ihre Schwester Anna holte im Zweier über 200 m Bronze. In dem Rennen wollte eigentlich die Leipzigerin Tina Dietze mit ihrer Potsdamer Partnerin Franziska John eine Medaille erbeuten. Doch das einst so erfolgreiche Duo (Olympia-Sieg 2012, Olympiasilber 2016/ jeweils 500 m) kam nur als Sechste ins Ziel. Den Start hatten die zwei komplett verpennt und so auf den 200 m keine Chance. elu
Tina Dietze