...Wer macht’s mit wem? Die möglichen Bündnisse nach der Wahl
Mancher träumt schon von „Kenia“
„Kenia“ist rechnerisch die wahrscheinlichste Variante. Allerdings geht Ministerpräsident Michael Kretschmer (44, CDU) deutlich auf Distanz zu den Grünen. Er wolle wie 90 Prozent der sächsischen CDU-Mitglieder kein Bündnis. Große Vorbehalte gibt es auch bei den Grünen in vielen Themen liegen CDU und Grüne inhaltlich über Kreuz, etwa bei der inneren Sicherheit. Beide müssten extrem über ihren Schatten springen.
Lange Zeit wegen der Umfragewerte eine realistische Option. Aber sehr unwahrscheinlich. Nicht nur, weil es Wasser auf die Mühlen der AfD wäre, wenn sich alle Parteien außer den Linken zusammenschließen. Es wäre zudem ein extrem wackliges Konstrukt mit viel Streitpotenzial. Und: FDP und Grüne trennen inhaltlich Welten.
Rechnerisch möglich, aber sehr unwahrscheinlich. Michael Kretschmer hat eine Zusammenarbeit zigfach kategorisch ausgeschlossen (wie auch mit den Linken). Der Großteil der CDU steht hinter ihm. Offen bleibt, ob es bei einem schlechten CDU-Ergebnis zu einer internen Revolte samt Öffnung zur AfD kommt. Die AfD will zudem kein Junior-Partner sein.
„Jamaika“ist ebenfalls unrealistisch. Nicht nur, weil der Einzug der FDP wackelt. CDU und FDP würden am liebsten als Duo miteinander regieren. Doch dafür reicht es nicht. Dass die Grünen als Mehrheitsbeschaffer fungieren, ist auch wegen der inhaltlichen Differenzen kaum glaubhaft.
Minderheitsregierung
Sehr unwahrscheinlich. Regieren mit wechselnden Mehrheiten, die bei jedem Thema mühsam neu gesucht werden müssen, lehnt Kretschmer ab. Zumal fraglich ist, ob andere Parteien da mitspielen.
Für viele bei den drei Parteien Wunsch-Option, aber ausgeschlossen. Es wird für Rot-RotGrün wohl keine Mehrheit geben.