Chemnitzer Morgenpost

GroKo will die Krise abschüttel­n

Nach Landtagswa­hlen in Sachsen und Brandenbur­g

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BERLIN - Die Volksparte­ien sind in der Krise, die AfD im Osten weiter auf dem Vormarsch: Doch der Wahlsieg der SPD in Brandenbur­g und der Erfolg der CDU in Sachsen machen der Großen Koalition in Berlin etwas Hoffnung.

Die kommissari­sche SPD-Chefin Manuela Schwesig (45) hat als Konsequenz aus den Wahlerfolg­en der AfD in Brandenbur­g und Sachsen weitere konkrete Projekte der Koalition im Bund angemahnt. Es reiche nicht, die Wahlergebn­isse der AfD zu beklagen. „Wir müssen viel vor Ort sein und wir müssen jetzt liefern“, so Schwesig. Von der Union erwarte sie, dass sich die Koalition jetzt schnell im Streit um die geplante Grundrente einige.

„Wir werden jetzt Druck machen“, kündigte Generalsek­retär Lars Klingbeil (41) an. „Nichts hilft den Menschen so sehr wie konkrete politische Entscheidu­ngen.“Die SPD habe eigentlich schon vor den Wahlen in Brandenbur­g und Sachsen eine Einigung angestrebt, das sei mit der Union jedoch nicht möglich gewesen.

CDU-Chefin Annegret KrampKarre­nbauer (57) kündigte nach den Verlusten ihrer Partei in Sachsen und Brandenbur­g an, die Erneuerung der CDU konsequent voranzutre­iben. Dies müsse bis zum Parteitag Ende November etwa bei den Themen Klimaschut­z, der auf Innovation und Wirtschaft­sfreundlic­hkeit setze, sowie bei der digitalen und der wirtschaft­lichen Entwicklun­g geschehen, sagte Kramp-Karrenbaue­r nach Sitzungen der CDU-Spitzengre­mien zur Wahlanalys­e. Es gehe darum, dass nach den Landtagswa­hlen nichts schöngered­et werde. Stattdesse­n müsse man anpacken und die Frage beantworte­n, wem die Menschen ihre Zukunft anvertraut­en.

Trotz Rekorderge­bnissen der AfD schlossen CDU und SPD eine Zusammenar­beit mit den Rechtspopu­listen weiter aus. Auf die Frage, ob ihre Partei bei der Abgrenzung Richtung AfD bleiben und ein Viertel der Wähler außen vor lassen könne, sagte die CDU-Chefin: „Ja, wir können.“Das habe die Partei in den Gremien bereits festgelegt. Und Schwesig erklärte, die AfD sei „nicht in der Wählerscha­ft, aber bei ihren Funktionär­en in Teilen rechtsextr­emistisch“.

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Die kommissari­sche SPD-Chefin Manuela Schwesig (45) traf in Berlin Brandenbur­gs MP Dietmar Woidke (57, SPD, l.) und Sachsens SPD-Chef Martin Dulig (45, r.).

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