Chemnitzer Morgenpost

Die AfD lauert schon

- Von Juliane Morgenroth

Alles gut bei der CDU? Das könnte man angesichts der riesigen Erleichter­ung der Christdemo­kraten über den kaum erwarteten 32-Prozent-Sieg denken. Doch die CDU hat in vielen Ecken des Freistaate­s Wahlkreise in Serie verloren und auch bei der Zweitstimm­e herbe Verluste hinnehmen müssen. F ür eine CDU mit dem Selbstvers­tändnis einer Staatspart­ei, die früher mal alle Wahlkreise direkt gewann, ist das erschütter­nd. Hinzu kommt: Die Partei muss jetzt das Ergebnis in eine Regierung ummünzen. Und da bleibt eigentlich nur eine Möglichkei­t: ein Bündnis mit SPD und Grünen. Eine Koalition mit gleich drei Partnern ist allein schon eine Herausford­erung. V erschärfen­d kommt hinzu, dass die in Sachsen erzkonserv­ative CDU und die Grünen Welten trennen. Auch Ministerpr­äsident Kretschmer hat die Grünen im Wahlkampf immer wieder vor den Kopf gestoßen, als „Verbotspar­tei“abgestempe­lt. K eine guten Voraussetz­ungen für eine Koalition. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der CDU-Basis ein Bündnis mit den Grünen geradezu verdammt. Das könnte für Kretschmer noch zur Zerreißpro­be werden. Z umal die Grünen sich durch ihr Wahlergebn­is gestärkt sehen und klarmachen, dass sie nicht als willenlose­r Mehrheitsb­eschaffer dienen werden. Im Klartext: Alle Seiten werden schmerzhaf­te Kompromiss­e machen müssen. Diese Regierungs­bildung wird dauern. D isziplinie­rend aber dürfte wirken: Es gibt keine andere Regierungs­option in Sachsen. Alles andere wurde ausgeschlo­ssen. Bis jetzt. Fakt ist: Die AfD lauert schon auf einen Zerfall der neuen Regierung. Bericht Seiten 10/11

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