Chemnitzer Morgenpost

AfD fordert jetzt Neuwahlen

„Wir wollen die Regierung jagen“

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Trotz Platz zwei sieht sich die AfD als Wahlsieger und lässt die Muskeln spielen. Ihre Lesart: Wir sind im Landtag unterreprä­sentiert - zu Unrecht.

Der sächsische AfD-Generalsek­retär Jan Zwerg (44) sprach am Tag danach von massiver Behinderun­g, ohne die seine Partei noch viel stärker abgeschnit­ten hätte. Vor allem behindert habe die Listenkürz­ung von 61 auf 30 Plätze. „Auch das hat dazu beigetrage­n, dass der Wähler irritiert war und somit teilweise taktisch gewählt hat“, so Zwergs Einschätzu­ng. „Wir werden mit allen rechtliche­n Mitteln gegen diese Listenkürz­ung vorgehen.“

Gegner hier sind Staatsregi­erung, aber auch Landeswahl­leitung. Diese hatte vor der Wahl jedoch allein die AfD für die gestutzte Liste verantwort­lich gemacht. Zwerg beharrt hingegen: „Wir sind der Meinung, das wir keinen Fehler gemacht haben.“Ziel sei eine nachträgli­che gerichtlic­he Bestätigun­g der Liste und damit seiner Ansicht nach Neuwahlen. Bereits vorher will die AfD einen Untersuchu­ngsausschu­ss einsetzen sowie den Wahlprüfun­gsausschus­s im Landtag anrufen. Stand jetzt kommt die AfD auf 39 Sitze, kann aber nur 38 besetzen.

Behindert hätten aber auch „Medien, Gewerkscha­ften, Kirchen, Linksextre­misten und auch ... Verbände der Großindust­rie“sowie die CDU. Diesen „peinlichen, rückgratlo­sen, antibürger­lichen Block“gelte es nun inhaltlich und politisch zu „jagen“. Die Formulieru­ng ist nicht neu: Kurz nach der Bundestags­wahl 2017 hatte der AfD-Bundesspre­cher Alexander Gauland (78) verkündet: „Wir werden Frau Merkel jagen.“

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Jan Zwerg (44)
AfD-Generalsek­retär Jan Zwerg (44)
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Jan Zwerg (44)
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Alexander Gauland (78)

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