Havertz Zauberlehrling wartet auf Durchbruch
HAMBURG - Er ist für viele Experten schon jetzt der beste deutsche Fußballer, fast alle europäischen Topklubs sind hinter ihm her, sein Marktwert wird auf mehr als 100 Millionen Euro taxiert. Doch in der Nationalmannschaft ist Kai Havertz noch immer so etwas wie ein Zauberlehrling.
„Ich bin noch jung und freue mich, dabei zu sein und viel zu lernen“, sagt der 20-Jährige artig über seine Rolle im DFB-Team. Dort soll der Leverkusener mit seinem Weltklasse-Potenzial aber möglichst bald ein Fixpunkt werden. Er sei „wahrscheinlich der Spieler der nächsten Jahre“, meint Bundestrainer Joachim Löw, der bis zur EM im kommenden Jahr, spätestens aber bis zur WM 2022 in Katar eine Antwort auf die Frage finden muss: Wohin mit Havertz?
Die klassische Zehner-Position, auf der Havertz seine Qualitäten am besten ausspielen kann, gibt es in Löws nach dem WMDebakel favorisiertem System mit drei Spitzen nicht. Vor dem Qualifikations-Doppelpack morgen in Hamburg gegen den Erzrivalen Niederlande und drei Tage später in Nordirland (beide 20.45 Uhr/RTL) kommt der Offensivspieler deshalb auf nur drei Länderspiele. In Pflichtspielen war er komplett außen vor. „Ich bin bereit, ich bin fit“, sagt Havertz selbstbewusst. Forderungen nach einem Stammplatz stellt der Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold für den besten deutschen „U19“-Spieler 2018 aber nicht: „Ich habe eine ganz gute Saison hinter mir, aber ich muss mich immer aufs Neue beweisen.“17 Treffer und vier Vorlagen gelangen ihm in der Vorsaison - und der Aufstieg zum Topstar.