Löw steht im Regen Gündogan fällt aus und Brandt ersetzt ihn
BELFAST - Mit den Händen in den Taschen seiner Jacke schlenderte Joachim Löw im Nieselregen über den Rasen des Windsor Parks. Die Kapuze hatte der Bundestrainer tief in das Gesicht gezogen.
Die ungemütlichen Stunden setzten sich für den 59-Jährigen auch beim Abschlusstraining für das plötzlich so bedeutsame EM-Qualifikationsspiel in Nordirland fort. Die große Wochenend-Aufregung um die Holland-Pleite hätte Löw gerne ausblenden wollen.
„Das Spiel ist enorm wichtig. Wenn du ein paar Tage vorher verloren hast, dann weiß man, dass man mit aller Macht drei Punkmich te anstreben muss“, sagte Löw. „Unsere Aufgabe ist es, alles dranzusetzen, das Spiel zu gewinnen“, verdeutlichte er vor der heutigen Partie (20.45 Uhr/RTL). Auch Joshua
Kimmich ließ keinen Zweifel aufkommen, dass der desolate Eindruck vom 2:4 gegen die Niederlande gleich in Belfast wieder korrigiert werden soll. „Wir müssen ein komplett anderes Gesicht zeigen“, sagte der Bayern-Pro„Wir fi. müssen eine Reaktizeigen on - und das werden wir auch“, versprach Kimmich.
Im ungemütlichen Windsor Park will Löw die schlagartig wieder aufgekommene Krian tik seinem Erneuerungskurs schnell verstummen lassen. Obwohl er den britischen Old-School-Stil nicht mag, wird er sein Team natürlich speziell darauf vorbereiten. Mit einer deutlich offensiver ausgerichteten Taktik als dem Abwarte-Fußball gegen Holland sollen drei fest eingeplante Punkte geholt werden. Ilkay Gündogan hätte in Löws Überlegungen eine zentrale Rolle gespielt. Doch gestern reiste der Man-City-Profi erkrankt von Belfast gleich heim nach Manchester. Für Gündogan wird als offensivere Variante der Neu-Dortmunder Julian Brandt in die Startelf rutschen.