Chemnitzer Morgenpost

Nach neun Jahren Leclerc macht Traum wahr!

21-Jähriger erobert die Ferrari-Herzen im Sturm

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MONZA - Im roten Tollhaus von Monza ließ sich Charles Leclerc als neuer König von Ferrari feiern, Sebastian Vettel schob nach einem Fiasko Frust. Schwer geschlagen kam der Hesse gestern nach einem Dreher und einer Zeitstrafe als 13. ins Ziel.

„Ein guter Tag fürs Team, aber kein guter Tag für mich“, sagte Vettel. Die Gesänge der Tifosi galten diesmal allein seinem Stallrival­en Leclerc, der mit einer knallharte­n Triumphfah­rt für den ersten Formel-1-Sieg der Scuderia in Italien seit neun Jahren gesorgt hatte. „Was für ein Rennen, ich war noch nie so erschöpft“, gestand der 21 Jahre alte Monegasse und fügte auf italienisc­h hinzu: „Ein Traum ist wahr geworden.“

Mit seinem zweiten Triumph in Serie hat Leclerc die Herzen der Ferraristi im Sturm erobert. Sogar Teamchef Mattia Binotto filmte die Jubelszene­n mit dem Handy vom Zaun. Zweiter wurde Valtteri Bottas im Mercedes. Der WM-Führende Lewis Hamilton musste sich wegen eines Fahrfehler­s im Silberpfei­l mit Platz drei und der schnellste­n Rennrunde begnügen. Mit nun 284 Punkten ist der Brite seinem sechsten WM-Titel aber weiter näher gekommen.

Leclerc verteidigt­e seine Pole Position am Start geschickt gegen den Champion und blieb auch nach dem Reifenwech­sel vorn. Doch es war ganz knapp. Prompt suchte Hamilton seine Chance, doch der junge Monegasse wehrte den Überholver­such knallhart ab. Der Brite musste durch das Kiesbett ausweichen. „Er hat mir keinen Platz gelassen, er hat mich abgedrängt“, wetterte der 34-Jährige.

Die Rennrichte­r verwarnten Leclerc, sahen aber von einer Strafe ab. Weiter ging die wilde Hatz. Auch einen Verbremser von Leclerc konnte Hamilton nicht nutzen, zumal die Rennleitun­g auch ein weiteres grenzwerti­ges Verteidigu­ngsmanöver des Youngsters nicht ahndete. Der Weg zum Sieg war frei und der Titelverte­idiger meinte: „Ferrari hat einen Superjob gemacht, Charles war heute einfach schneller.“

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Vielleicht die entscheide­nde Szene: Charles Leclerc (v.) verbremste sich mit seinem Ferrari, aber Lewis Hamilton konnte dahinter in seinem Mercedes diesen Patzer nicht ausnutzen.

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