Standpauke von Sportchef Wachsmuth
ZWICKAU - Toni Wachsmuth ist unangenehmen Fragen noch nie ausgewichen. Ob als Spieler oder jetzt als Sportchef beim FSV Zwickau - der 32-Jährige steht immer Rede und Antwort, spricht an, was seiner Meinung nach angesprochen werden muss. Auf die Frage, wie das 1:2 gegen Uerdingen einzuschätzen ist, fand er wie immer eine klare Antwort.
„Es ist eine verdiente Niederlage gewesen, weil bei uns viele Dinge über zu viele Strecken nicht gepasst haben. Bis zum 0:1 war das Spiel ausgeglichen. Nach dem Gegentor, wo wir sehr ungeschickt verteidigen und es dem Gegner viel zu leicht machen, verlieren wir unerklärlicherweise völlig den Faden und legen noch zwei Chancen hin.“
Keeper Johannes Brinkies, der einmal mehr unterstrich, dass er innerhalb der 3. Liga zur absoluten Spitze gehört, verhinderte gegen Patrick Pflücke und Franck Evina das normalerweizweiten se fällige 0:2.
„In der Halbzeit machen wir dann den Ausgleich, haben auch Chancen, aber auf der anderen Seite gewähren wir immer wieder Kontermöglichkeiten und das ist dann einfach zu viel!“, schwoll Wachsmuth gehörig der
Kamm. Nach der Lautern-Pleite (3:5) war es das zweite verkorkste Heimspiel in Folge. „Mit Wucht, Energie und Leidenschaft müssen wir zu Hause rangehen, um dem Gegner unser Spiel aufzudrücken. Diesmal haben wir ein verunsichertes Uerdingen erst stark gemacht“, so Wachsmuth zur Niederlage gegen die zuvor acht Spiele sieglosen Rheinländer.
Auf dem Platz hätte „Wachser“seinen Jungs den Marsch geblasen. Irgendwie fehlt ein Leitwolf seiner
Prägung momentan. Johannes Brinkies gibt klare Kommandos, muss sich aber auch auf sein Torhüterspiel konzentrieren. Er kann nicht wie ein Feldspieler omnipräsent auf dem Platz sein.
Ronny König tut, was er kann - wenn er spielt. Zuletzt gegen Uerdingen ging mit seiner Einwechslung ein Ruck durch die Mannschaft. Klare Ansagen und Körpersprache kommen noch von Davy Frick. Christopher Handke muss erst ankommen. Er ist noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Das hat man am Wochenende gesehen. Bliebe noch Leon Jensen, der dieses Potenzial besitzt. Die ersten acht Spieltage haben das gezeigt. Als 22-Jähriger muss er in so eine Rolle aber auch erst hineinwachsen.