Freier (31) im Edel-Bordell erschlagen
LEIPZIG - Zwei Männer streifen eine Nacht lang durch Leipzigs Freudenhäuser, landen am Ende im Edel-Bordell. Doch das Amüsement nimmt eine dramatische Wende. Den Rotlicht-Trip überlebt nur einer - und der muss sich seit gestern wegen Totschlags vor Gericht verantworten.
Deividas R. (31) und Robertas V. (31) waren Arbeitsmigranten aus Litauen. Gemeinsam jobbten sie im Krostitzer Paketzentrum von DPD, wohnten mit weiteren Landsleuten in einer WG.
Am 16. März fuhren die Kollegen nach Leipzig und wollten es mal so richtig krachen lassen. Es begann eine Tour durch Puffs u Bars, die nach Mitternacht im Edel-Bordell „Pandora“endete. Stundenlang machten es sich die Litauer in der dortigen Shisha-Lounge bequem, orderten unentwegt Getränke und unterhielten sich mit den Damen des Hauses. Doch zum erwünschten Finale kam es nicht. „Die Frauen waren zu teuer“, sagt Deividas R. vor Gericht. Offenbar frustrierte ihn das derart, dass er innerlich Aggressionen aufbaute.
An weitere Details kann sich der Angeklagte dann nicht mehr erinnern - nur an seine Festnahme gegen 8 Uhr morgens auf der Straße vor dem Puff. Was dazwischen passierte, zeigen Aufnahmen der Videoüberwachung des Bordells, die das Schwurgericht gestern auswertete. Gegen 7.45 Uhr, die Damen hatten die Lounge gerade verlassen, bekommen sich die Litauer in die Haare. Deividas R. schlägt seinen Kollegen nieder, tritt ihm gegen den Kopf und schleudert einen Tisch auf den bereits Bewusstlosen.
Nur 16 Sekunden dauerte die brutale Attacke. Robertas V. erlangte danach das Bewusstsein nicht mehr zurück. Sieben Tage später starb er im Krankenhaus. Der Prozess wird fortgesetzt.