Höhen und Tiefen zurück
Seinen Spitznamen bekam Renn im Alter von 14 Jahren verpasst. „Wir sollten unsere Vorbilder aufschreiben. Bei mir stand der Weltklasse-Stürmer Oleg Blochin.“Bis in die Weltspitze hat er es nicht geschafft, aber 275 ZweitligaEinsätze, 22 Tore erreichen auch nicht viele. Renn schon.
Entdeckt wurde er von Kult-Trainer Hans Meyer. „Anfang 1991 hat er mich zurück zum CFC geholt.“Die zweieinhalb Jahre zuvor spielte Renn beim Ortsnachbarn Motor „Fritz Heckert“/V Fortuna in der DDR-Liga
„Mit 18 war der Sprung in die erste FCK-Mannschaft, in der damals starke Stürmer wie Hans Richter, Michael Glowatzky und Stefan Persigehl standen, nicht zu schaffen. Meyer kannte mich aus der Junioren-Oberliga. Er hatte mich nicht vergessen“, verrät Renn.
Mit dem CFC schaffte er es 1993 bis ins DFB-Pokalhalbfinale. Unter Meyer, Reinhard Häfner und Christoph Franke spielte er für Chemnitz in der 2. Liga. 1996 der bittere Abstieg mit 42 Punkten. Renn: „Mit dieser Mannschaft hätte das niemals passieren dürfen. Alle Spieler sind später in der ersten oder zweiten Liga gelandet.“
Renn blieb zweitklassig, wechselte zu Fortuna Köln. Nach drei Jahren in der Domstadt („Höhepunkte waren die beiden Siege gegen den 1. FC“) ging er zurück in den Osten und stieg mit Cottbus in die Bundesliga auf.
Renn machte dieses Abenteuer nicht mit. Er entschied sich für n CFC, der wieder in der angekommen war. Erneut erlebte er den Abstieg: am Ende der komplett verkorksten Saison 2000/01.
Die letzten fünfeinhalb Jahre seiner Karriere verbrachte Renn in Drebach, wo er bei seinem Heimatverein FV Krokusblüte als Spielertrainer fungierte.
Seit 2012 ist Renn wieder beim CFC - als Physiotherapeut. In den vergangenen sieben Jahren hat er sechs Trainer erlebt. Das macht den nunmehr 50-Jährigen etwas nachdenklich: „Das zeigt die Schnelllebigkeit des Geschäfts. Spieler und Trainer kommen und gehen. Ob das gut ist für den Fußball, mag ich zu bezweifeln.“
Olaf Morgenstern