Chemnitzer Morgenpost

Zehntausen­de Fans verabschie­den sich von Karel Gott (†)

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PRAG - Tief bewegt haben gestern Tausende Fans von Schlagerst­ar Karel Gott (†80) Abschied genommen. Im Sophienpal­ais schritten sie am aufgebahrt­en Sarg des am 1. Oktober verstorben­en Sängers vorbei. Viele verbeugten sich, blieben kurz stehen, hatten Tränen in den Augen, während im Hintergrun­d Balladen der „Goldenen Stimme aus Prag“den Saal erfüllten.

Nur zehn Sekunden blieben den Trauernden, um ihrem Idol im Beisein von Soldaten in Ehrenunifo­rm die letzte Ehre zu erweisen. Vor dem mit weißen Blumen geschmückt­en Sarg lag ein rotes Herz mit einer Nachricht von Karels Witwe Ivana Gottova (43): „Ich liebe dich für immer, deine Ivana“. Volksmusik-Star Heino (80) und seine Frau Hannelore (77) stellten unter anderem die Kränze.

Die meisten Fans hatten bereits seit dem frühen Morgen in der Kälte ausgeharrt, um Abschied nehmen zu können. Vor dem Palais bildeten sich kilometerl­ange Schlangen, die über die Brücke der Legionen bis ans gegenüberl­iegende Moldauufer reichten. Untereinan­der tauschten die Wartenden Geschichte­n aus. So erzählte der 55 Jahre alte Petr, dass Gott nach einem Konzert nie gegangen sei, bevor er nicht auch noch dem Letzten ein Autogramm gegeben habe. Leise fügte er hinzu: „Für mich ist Karel Gott eine Legende.“

Den heutigen Tag hat Regierungs-Chef Andrej Babis (65) zu einem nationalen Trauertag erklärt. Die Fahnen wehen auf halbmast. Familie, engste Freunde und die Staatsspit­ze werden als geladene Gäste zu einem Trauergott­esdienst im Veitsdom auf der Prager Burg erwartet.

 ??  ?? Karel Gott (†80) starb an akuter Leukämie. Bis Mitternach­t konnten seine Fans gestern im Sophienpal­ais auf der Slawischen Insel an der Moldau Abschied nehmen.
Karel Gott (†80) starb an akuter Leukämie. Bis Mitternach­t konnten seine Fans gestern im Sophienpal­ais auf der Slawischen Insel an der Moldau Abschied nehmen.
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Während die Fans warteten, konnten sie sich in Kondolenzb­ücher einschreib­en. Die Schlange der Trauernden reichte über die Brücke der Legionen bis ins Stadtviert­el Smichov.

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