Kurden schmieden Allianz mit Assads Armee
Türken-Offensive in Nordsyrien
Jetzt wird die Lage in Nordsyrien richtig brenzlig: Syriens Machthaber Baschar al-Assad (54) hat Regierungssoldaten an die türkische Grenze verlegt - gefährlich nahe an die Truppen von Türken-Präsident Recep Tayyip Erdogan (65). Die syrischen Soldaten sind in dem von Kurdenmilizen kontrollierten Gebiet zwischen den nordostsyrischen Städten Al-Hassaka und Ras al-Ain eingerückt.
Laut der syrischen staatlichen Nachrichtenagentur Sana sind Regierungstruppen ebenfalls in der Stadt Tall Tamar nordwestlich von Al-Hassaka angekommen. Sie befinden sich damit in einem Gebiet, in dem die Türkei eine sogenannte Sicherheitszone errichten will. Fernsehberichten zufolge warfen Menschen ihnen Blumen zu und sangen „Tod für Erdogan“.
Zuvor hatten die von der Kurdenmiliz YPG angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) mit der syrischen Regierung eine Vereinbarung getroffen, wonach diese den Kurden zu Hilfe kommt. Die syrische Armee werde im Norden der „türkischen Aggression auf syrischem Boden entgegentreten“, berichtete Sana.
Die Kurdenmilizen nannten die Vereinbarung mit der Regierung in Damaskus einen schmerzhaften Kompromiss. Maslum Abdi, Kommandant der von Kurdenmilizen angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF): „Wir stehen den türkischen Messern jetzt mit nackter Brust entgegen.“
Erdogan begrüßte die Ankündigung der USA, zusätzliche Truppen aus Nordsyrien abzuziehen. US-Verteidigungsminister Mark Esper (55) will um die 1000 weitere US-Soldaten abziehen, um sie davor zu schützen, zwischen die Fronten zu geraten.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (60) warnte davor, den Bündnispartner Türkei wegen der Militäroffensive vollständig zu isolieren: „Die Türkei ist wichtig für die NATO.“Als ein Beispiel nannte er den Kampf gegen den Islamischen Staat (IS).