Ist Löwe als Sechser eine Alternative?
DRESDEN - Es war der Königstransfer des Sommers: Chris Löwe kam vom englischen Premier-League-Absteiger Huddersfield Town. Der 30-Jährige Sachse ist aber irgendwie noch nicht richtig angekommen in Dresden. Siebenmal spielte er, zweimal saß er auf der Bank - zum Beispiel zuletzt beim
0:2 gegen Hannover. Im Test gegen Union kickte er und überzeugte.
Und das an ungewohnter Stelle. In den ersten 45 Minuten agierte der gebürtige Plauener auf seiner angestammten Position auf der linken Außenbahn. Löwe spielte wie immer, solide ohne Ausreißer nach unten, aber auch nicht nach oben. In der zweiten Hälfte ließ Cristian Fiel den in den nächsten drei Punktspielen gesperrten Niklas Kreuzer auf der linken Seite ran. Da Dzenis Burnic bei der „U21“weilt, Marco Hartmann krank und Jannis Nikolaou angeschlagen war, durfte sich Löwe auf der Sechs probieren. Und siehe da, plötzlich hatte das schwarz-gelbe Spiel auf dem Rasen eine Struktur. Er lenkte die Angriffe, gab den Takt vor und kam selbst zu zwei guten Schusschancen. Zudem hatten die Unioner nur noch eine Möglichkeit. Diese zweite Hälfte sah von der Tribüne äußerst stabil aus.
Ist Chris Löwe eine Alternative für diese Position oder war es nur ein einmaliger Versuch? „Ich habe ihn ins Zentrum genommen, weil ich ,Kreuz‘ noch ein paar Minuten geben wollte. Ich sehe da kein Problem für ihn“, sagte Fiel nach der Partie. Eben - es war kein Problem, im Gegenteil: „Aber er ist ein Außenbahnspieler, das wird er wahrscheinlich den Rest seiner Laufbahn auch bleiben“, erklärte Fiel, dass es wohl nur eine Ausnahme war.
Thomas Nahrendorf