„Glaube nicht an Magie, nur an harte Arbeit“
Markus Kauczinski ist neuer Cheftrainer bei Dynamo Dresden
DRESDEN - Montag, 2. Dezember: Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge geht den schweren Weg, beurlaubt Cristian Fiel, organisiert Heiko Scholz als Interimstrainer, greift zum Telefonhörer und ruft den ersten auf seiner Kandidatenliste an: Markus Kauczinski. Der 49-Jährige setzt sich tags darauf 4 Uhr ins Auto, fährt nach Dresden und hört sich alles an. Seit gestern ist er neuer Chefcoach der SGD, unterschrieb bis Juni 2021.
Herzlich willkommen in Dresden, Herr Kauczinski! Kommen
Sie als Blauer, als gebürtiger Gelsenkirchner, überhaupt mit der Farbkombination Schwarz-Gelb klar?
Kauczinski: „Damit komme ich zurecht, ich bin anpassungsfähig. Ich bin in Gelsenkirchen geboren, aber Schwarz-Gelb, denke ich, steht mir ganz gut.“
Zum Training am Mittwoch um 14 Uhr erfolgt Ihr erster Kontakt zur Mannschaft. Sind Sie aufgeregt, gespannt, neugierig?
Kauczinski: „Alles ein bisschen. Natürlich ist das spannend. Da ist eine Neugier, große Freude. Aber ich bin auch aufgeregt. Ich hätte meinen Vertrag auf St. Pauli auch aussitzen können, aber ich habe Bock, auf dem Platz zu stehen. Ich habe das immer geliebt, mit einer Mannschaft etwas zu entwickeln und dann umzusetzen. Darauf freue ich mich.“
Viele sagen, Dynamo braucht jetzt einen Zauberer, um die Mission Impossible zu schaffen. Können Sie zaubern?
Kauczinski: „Nein, ich glaube nicht an Magie, ich glaube nicht an Zauber. Ich glaube an harte Arbeit. Ich glaube, dass dann Dinge entstehen können. Mit dem richtigen Spirit, mit Energie, mit viel Einsatz, glaube ich, dass man Dinge verdrehen kann. Vielleicht nicht immer über Nacht, aber Stück für Stück.“
Der Kopf streikt bei Ihren Profis. Wie bekommen Sie die
Mannschaft hin, den Glauben an sich wiederzufinden?
Kauczinski: „Man muss sich die Situation vor Augen führen. Wir müssen nicht Vierter, Fünfter oder Sechster werden, sondern Viertletzter. Jedes Spiel ist wichtig, aber es sind noch keine Endspiele. Wir haben genug Möglichkeiten, Punkte zu holen. Es ist nicht so, dass du mit 20 Punkten Rückstand am Tabellenende stehst. Es ist manchmal ein Sieg, ein guter Moment, ein gutes Gefühl, das Dinge zum Kippen bringen kann.“Thomas Nahrendorf