Chemnitzer Morgenpost

„Haben allen Grund, Klage einzureich­en“

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MOSKAU - Die unendliche Geschichte des russischen Doping-Skandals ist nach der vierjährig­en Sperre für die Sportmacht nicht zu Ende. Allen voran befördert Russlands Präsident Wladimir Putin die Erwartung, dass sein Land die von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verhängten Sanktionen nicht akzeptiere­n und vor den Internatio­nalen Sportgeric­htshof (CAS) ziehen wird.

„Wir haben allen Grund, Klage einzureich­en“, sagte Russlands starker Mann. Putin betonte, dass sein Land nicht kollektiv für einzelne Doping-Fälle bestraft werden dürfe: „Es gibt wohl Grund zur Annahme, dass es bei solchen Entscheidu­ngen nicht um die Sauberkeit des Weltsports geht, sondern um politische Überlegung­en. Diese sind nicht im Interesse des

Sports und der olympische­n Bewegung.“Das WADA-Urteil werde man nun „genau anschauen“.

Wie es aus Moskau hieß, will der Aufsichtsr­at der nun erneut suspendier­ten Anti-Doping-Agentur Rusada am 19. Dezember über eine Berufung beim CAS entscheide­n.

Pikant ist, dass Rusada-Leiter

Juri Ganus sich in den vergangene­n Monaten als Kritiker von Staatsdopi­ng,

Politikern und Funktionär­en offen positionie­rt hat. Nach dem WADA-Beschluss forderte er Putin auf, die Sache ernst zu nehmen und entschloss­en zu handeln. „Welche tragischen Entwicklun­gen soll es denn sonst noch geben“, sagte Ganus und betonte, ein Gang vor den CAS wäre „chancenlos“.

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Wladimir Putin will die WADAEntsch­eidung nicht hinnehmen.
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Juri Ganus

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