Chemnitzer Morgenpost

Meine Scholle bekommt Ihr nicht!

Gartenspar­te soll Neubauten weichen

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Hartig (51) kämpft auf (fast) verlorenem Land. Ein Investor will 32 Gärten plattmache­n, dafür 15 Eigenheime bauen. Die Penigerin ist die Letzte, die sich Stadt und Bauträger entgegenst­ellt.

„Ich will nicht weg. Meine Tochter ist hier aufgewachs­en. Es sind viele Erinnerung­en, die in den 280 Quadratmet­ern stecken“, sagt sie - hauptberuf­lich Gärtnerin im Garten- und Landschaft­sbau. Seit 1994 ist Silke Hartig Mitglied im Kleingarte­nverein „Frohsinn“. Die meisten Pächter hätten freiwillig klein beigegeben, doch sie sei nicht auf Entschädig­ung aus.

g g Umnutzung unter anderem mit dem hohen Leerstand. „Von 784 Gärten stehen 161 leer. Außerdem liegt diese Fläche innerstädt­isch sehr günstig mit kurzen Wegen zum Bus, in die Kindertage­sstätten und zu Nahversorg­ern, Ärzten sowie Apotheke“, teilte Sprecherin Manuela Tschök-Engelhardt (51) mit. Kein Grund also, auf der Seite der Hobby-Gärtnerin zu stehen.

Landwirt und CDU-Stadtrat in Limbach-Oberfrohna, Enrico Fitzner (46), wittert gar eine Verschwöru­ng: „Vieles ging nicht mit rechten Dingen zu. Der Verkaufspr­eis zum Beispiel war viel zu niedrig. Die Stadt wollte unbedingt diesen Investor.“Weil der Bauträger alle Folgekoste­n (Erschließu­ng,

) g , Bürgermeis­ter die 5 800 Quadratmet­er zum Spottpreis an. Nach Prüfung der Kommunalau­fsicht wurde schließlic­h für 2,85 Euro/Quadratmet­er verkauft. „Für Bauland ist das immer noch zu billig.“

Silke Hartig soll nun eine Abtretungs­erklärung des Investors für ihr Eigentum unterschre­iben. Ab 16. Dezember hat die F+S Baukonzept GmbH das Sagen. Sie bleibt hartnäckig: „Ich will bleiben!“Baurecht besteht seit Ende August dieses Jahres. „Der Investor wird zügig mit der Beräumung beginnen. Die ist bereits seit Kündigung Ende November wirks tes Jahr sollen ten Häuser en hen“, so Tsch Engelhardt. tg

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 ??  ?? 31 der betroffene­n Schollen stehen bereits leer. Die meisten Kleingärtn­er hatten keine Lust, sich mit der Stadtverwa­ltung anzulegen.
Die Stadt begründet die Bebauung mit dem hohen Leerstand der Gärten.
Pächterin Silke Hartig (51) soll ihren Garten in Penig räumen, weil ein Investor auf dem Areal Eigenheime bauen will. Landwirt Enrico Fitzner (46) sieht die Stadt im Unrecht.
31 der betroffene­n Schollen stehen bereits leer. Die meisten Kleingärtn­er hatten keine Lust, sich mit der Stadtverwa­ltung anzulegen. Die Stadt begründet die Bebauung mit dem hohen Leerstand der Gärten. Pächterin Silke Hartig (51) soll ihren Garten in Penig räumen, weil ein Investor auf dem Areal Eigenheime bauen will. Landwirt Enrico Fitzner (46) sieht die Stadt im Unrecht.

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