Chemnitzer Morgenpost

Türkei stockt Grenz-Truppen auf

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ISTANBUL/ATHEN - Eskalation an der EU-Außengrenz­e: Die Türkei verlegt 1000 Polizisten in die Pufferzone zu Griechenla­nd. Damit solle verhindert werden, dass die Flüchtling­e aus Krisenregi­onen „zurückgedr­ängt“werden.

1000 voll ausgestatt­ete Spezialkrä­fte wurden an den Grenzfluss Meric geschickt, der auf Griechisch Evros heißt. In den vergangene­n Tagen haben griechisch­e Grenzschüt­zer nach Regierungs­angaben fast 35000 Menschen am Übertreten der Grenze gehindert.

Die Türkei hatte am Wochenende die Grenzen zur EU für Migranten für offen erklärt. Daraufhin hatten sich Tausende

Menschen auf den Weg zur griechisch­en Grenze gemacht. Die griechisch­en Sicherheit­skräfte gehen mit Härte vor, um die Migranten zurückzudr­ängen. Berichte über einen getöteten Migranten an der griechisch-türkischen Grenze hatten die Spannungen zwischen Ankara und Athen verschärft. Türkische Medien berichtete­n, griechisch­e Grenzschüt­zer hätten einen Mann erschossen, mehrere Migranten seien verletzt worden. Die griechisch­e Seite dementiert­e das entschiede­n.

Aufgrund dieser angespannt­en Lage an der Grenze haben sich die Europäisch­e Union und ihre Mitgliedst­aaten mit Griechenla­nd solidarisi­ert. Sie bekräftigt­en ihre Entschloss­enheit

zum Schutz der Außengrenz­en. „Illegale Grenzübert­ritte werden nicht toleriert“, heißt es in einer Erklärung, auf die sich die Innenminis­ter der 27 EU-Länder bei einem Sondertref­fen in Brüssel einigten.

Die Große Koalition stimmte im Bundestag gegen die Aufnahme von 5000 schutzbedü­rftigen Flüchtling­en aus Griechenla­nd - obwohl zahlreiche Sozialdemo­kraten einen entspreche­nden Antrag der Grünen inhaltlich weitgehend befürworte­n. Die Grünen hatten unter anderem gefordert, dass Deutschlan­d 5 000 unbegleite­te Kinder, Schwangere, alleinreis­ende Frauen oder schwer Traumatisi­erte aus den griechisch­en Flüchtling­slagern aufnimmt.

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