Aus Angst vor Coronavirus: IG Metall sagt Tarifauftakt ab
LEIPZIG - Das Coronavirus wirbelt nun auch den Arbeitskampf in der sächsischen Metallindustrie durcheinander. Die Gewerkschaft IG Metall sagte gestern ihren großen Tarifauftakt in Leipzig ab.
Die gute Nachricht zuerst: In Sachsen ist - Stand gestern Abend - den Gesundheitsbehörden keine weitere Ausbreitung des SARS-CoV-2 bekannt geworden. Es bleibt mithin bei dem bislang einzig bestätigten Infektionsfall im gebirge (MOPO berichtete).
Anders sieht es hinter der sisch-böhmischen Grenze a benachbarten Tschechien sich die Lungenkrankheit w aus. Inzwischen stieg die Zahl der Coronavirus-Infektionen auf zwölf an. Die Betroffenen werden auf Isolierstationen in Krankenhäusern in Prag sowie im nordböhmischen Usti (Aussig) behandelt. Laut tschechischem Gesundheitsministerium handelt es sich in allen Fällen um Menschen, die zuvor in Norditalien gewesen waren, oder deren Kontaktpersonen.
In Sachsen hat die IG Metall derweil aus Angst vor Ansteckung ihre Großkundgebung zum Tarifauftakt abgesagt, die am 14. März in Leipzig stattfinden sollte. Rund 1500 Beschäftigte der Metallindustrie hatte die Gewerkschaft dazu erwartet. „Die Gesundheit unserer Mitglieder und ihrer Familien steht für uns an erster Stelle, daher haben wir uns für die Absage entschieden“, erklärte Sachsens IG-Metall-Chef Stefan Schaumburg (58).
Das gleiche Schicksal trifft die Sächsische Landesmeisterschaft im Schwimmen, die von Freitag bis Sonntag in der Messestadt ausgetragen werden sollte. Der Sächsische Schwimm-Verband sagte die Wettkämpfe „zum Schutz aller Beteiligten“ab. -bi.